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Immer häufiger werden Geologen mit der Aufgabe konfrontiert, Vorkommen dieser Rohstoffe auf ihre Verwendbarkeit und Bauwürdigkeit hin zu bewerten. Der vorliegende Band enthält die wichtigsten wirtschaftsgeologischen Bewertungskriterien.
Der Band geht zunächst auf die benutzte Untergliederung
der großen und heterogenen Gruppe der Quarzrohstoffe ein und erläutert
die wichtigsten Definitionen. Sodann werden die einzelnen
Quarzrohstoffe detailliert abgehandelt.
Unterschiedliche Entstehungsbedingungen führen zu
variablen Qualitäten der Quarzrohstoffe, die ihrerseits die
möglichen industriellen Einsatzgebiete bestimmen.
So erlauben z. B. die vielen unterschiedlichen Modifikationen und
Varietäten des Quarzes eine Nutzung als Schmuckstein, Glasrohstoff,
Schwingquarz und als Rohstoff für die Herstellung von wertvollen
Siliziumprodukten für die elektronische und metallurgische
Industrie. Natürlicher Cristobalit kommt lagerstättenbildend selten
vor und wird bislang industriell nur in Form eines synthetisch hergestellten
Produktes eingesetzt, beispielsweise in Farben zur
Fahrbahnmarkierung oder in keramischen Massen.
Quarzsande und -kiese findet man dagegen in vielen Ländern der Erde, sie
werden vor allem in der Glas- und Keramikindustrie, in der
Bauindustrie (Kalksandsteine, Mörtel), aber auch zur Herstellung des
Schleifmittels Silizium eingesetzt. Reine Quarzite dienen u. a. der
Herstellung von Ferrosilizium und feuerfesten Produkten. Die überaus
zahlreichen Anwendungsgebiete für Quarzsande, -kiese und Quarzite
bestimmen die unterschiedlichen Anforderungen an diese Rohstoffe, die
dadurch kaum mehr überschaubar sind.
Diatomit (Kieselgur) und Tripel werden in vielen industriellen
Produkten als Füllstoffe eingesetzt, beispielsweise in Kunststoffen,
Gummi, Farben und Papier sowie als sehr feines, schonendes Schleif-
und Poliermittel. Ähnliches gilt für Kieselkreide, einem
Mineralgemisch aus Quarz und Kaolinit, das weltweit in dieser Form
nur in einer bestimmten Region Süddeutschlands auftritt. Diatomit ist
ausserdem ein wichtiges Filterhilfsmittel zur Reinigung von Bier,
Wein, Obst- und Fruchtsäften, Brauch- und Abwasser, synthetischen und
mineralischen Ölen usw.
Im Kapitel "Hornstein" werden die industriell genutzten Rohstoffe
Flint (Feuerstein) und Silex u. ä. beschrieben, die vom Geologen zu
Unrecht häufig unbeachtet bleiben. Sie werden unter anderem als
Mahlkörper in der Glas- und Keramikindustrie eingesetzt, als Schleif-
und Poliermittel, als Versatz in keramischen Massen und in weiteren
untergeordneten Einsatzgebieten.
Die genannten Rohstoffe werden in der Reihenfolge der nachstehenden
Kapitel abgehandelt: Mineralogie, Petrographie, Chemie;
Lagerstättengenese; Verwendung; Substitute; Rohstoffanforderungen
(Richtwerte); Lagerstättengrößen; Wichtige Produzentenländer;
Literatur.
Die qualitativen Eigenschaften dieser Rohstoffe sind besonders
wichtig. Sie werden in Abhängigkeit vom jeweils möglichen Einsatz als
Orientierungswerte (Richtwerte) in Tabellen ausführlich dargestellt.