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In der vorliegenden Arbeit werden Wege aufgezeigt, wie die
Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers gegenüber
Schadstoffeinträgen standortspezifisch bewertet werden kann. Diese
standortspezifische Bewertung stellt eine häufige Fragestellung bei
der Ausformulierung von Wasserschutzgebiets-Verordnungen dar. Da auch
in Wasserschutzgebieten qualitative Beeinträchtigungen des
Grundwassers vermehrt auftreten, sind standortangepasste
Nutzungsbeschränkungen in Wasserschutzgebieten nötig. Diese sollten
sich an der jeweiligen Verschmutzungsempfindlichkeit des Grundwassers
orientieren, um einen optimalen Schutz der Ressource Grundwasser
gewährleisten zu können. Für die zielgerichtete Bewertung der
Verschmutzungsempfindlichkeit ist die Berücksichtigung von Einflüssen
des gesamten Untergrundes, also des Bodens, der ungesättigten und der
gesättigten Zone nötig. Im ersten Teil der Arbeit werden nach der
Erläuterung der Grundlagen für den Eintrag von Schadstoffen in das
Grundwasser vorhandene Verfahren diskutiert, die durch unterschiedlich
komplexe Modelle die Verschmutzungsempfindlichkeit abzuschätzen
versuchen. Die vorliegende Arbeit zielt auf die Empfehlung einer
praktisch anwendbaren Methode, welche die Randbedingungen: Bezug auf
spezifische Schadstoffe, Betrachtung der gesättigten Zone,
Übertragbarkeit und Verifizierbarkeit der Ergebnisse einhält. Die
praktische Anwendbarkeit sollte durch Realisation des Verfahrens als
GIS-Software garantiert werden. Deshalb wurden im zweiten Schritt alle
verfügbaren Daten aus den Untersuchungsgebieten - vier
Wasserschutzgebiete in Niedersachsen - digital aufbereitet und für ein
GIS nutzbar gemacht. Daran konnte sich die Anwendung von vier
vorhandenen Bewertungs-verfahren auf die Untersuchungsgebiete
anschließen. Die Ergebnisse dieser Methodentests und die
Schlussfolgerungen aus der Literaturstudie ergaben, dass keines der
vorhanden Verfahren in der Lage war, alle o.g. Randbedingungen zu
erfüllen. Die Entwicklung eines neuen Bewertungsverfahren war deshalb
nötig.