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Innerhalb des Neuen Lagers lag der Schwerpunkt der 20 Jahre wahrenden Arbeiten in den reichen Erzanbrüchen der Kammer- und Pfeilerbetriebspunkte der 12. Firste.
Das Neue Lager, mit 19 Mio. t Gesamttonnage das größte Erzlager der im unteren Mitteldevon synsedimentär entstandenen Rammelsberger Lagerstätte, bedeckte präerogen eine ellipsenförmige Fläche von 300 000 qm. Dieses Lager setzt sich aus der Sequenz: Banderz 1, Lagererz 1, Banderz 2, Lagererz 2 und Banderz 3 zusammen. Die Sedimentation von Lagererz 1 wird in der Regel von geringmächtigem, karbonathaltigem, manchmal auch Kupferkies führendem Pyriterz eingeleitet. Danach folgen Bleizinkerz mit räumlich begrenzten, mehrere Meter mächtigen Anreicherungen von Kupferkies im Südwesten und Baryt im Nordosten. Im Lagererz 2 lautet die Abfolge: Pyrit-Kupfererz (unten) und Baryt-reiches Bleizinkerz in der Form eines breiten Ringes (oben).
Die Sedimentation dieses bis zu 50 m mächtigen Neuen Lagers wurde von synsedimentärer Störungstektonik begleitet, die ihrerseits, zusammen mit subaquatischen Rutschungen und mächtigen BreLzienzonen, zu lokalen Mächtigkeitszunahmen des Erzes führten. Eine ähnliche Sedimentationsunruhe gab es auch in den die Lagerstätte unterlageroden Schichten bis einschließlich Calceola-Schiefer und ist auf den in dieser Zeit hier vorhanden gewesenen Grenzbereich Goslarer Trog (im Norden) und Rammelsberger Schwelle (im Süden) zurückzuführen.
Primärgefüge ist im Neuen Lager makroskopisch und mikroskopisch nur noch in den Banderz-Packen und -- in "geschützter" Position -- im Pyriterz des Lagererzes 1 und des Lagererzes 2 erhalten geblieben. Das mengenmäBig überwiegende Pyrit- und Baryt-haltige Bleizinkerz des Neuen Lagers ist dagegen metamorphosiert worden und weist nun mehrere Typen textureher und mineralogischer Umwandlungen auf.