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Der seit 24.05.1993 unabhängige Staat Eritrea hat kaum Bergbauindustrie und nur wenige Betriebe, die einheimische mineralische Rohstoffe verarbeiten. Gewonnen werden gegenwärtig Gold im Kleinbergbau und Meersalz aus drei Salinen an der Küste des Roten Meeres sowie Korallenkalkstein, Gips, Puzzolan, Glassand, Feldspat und kaolinitische Tone zum Einsatz in der Zementfabrik Massawa und in kleinen Fabriken zur Herstellung von Glas und Ziegeln in Asmara. Weiterhin werden Naturwerksteine (Basalt, Sandstein, Granit und Marmor) abgebaut. Ein kleines Braunkohlenvorkommen soll ebenfalls lokal genutzt werden. Bekannt sind darüber hinaus Lagerstätten von polymetallischen Kupfer-Zink-Erzen, Kalisalzen, Eisenerzen und Schwefel, die in der Vergangenheit bereits kurzzeitig abgebaut wurden sowie Vorkommen von Blei,Nickel, Chrom, Beryllium, Asbest, Baryt, Glimmer, Magnesit und Talk. Oberstes Verwaltungsorgan ist das Ministerium für Energie, Bergbau und Wasserressourcen, das für die Geologische Landesaufnahme, die Erfassung des Potentials an mineralischen Rohstoffen und die staatliche Kontrolle des Bergbaus verantwortlich ist. Alle Bodenschätze sind öffentliches Eigentum. Zur Förderung des Bergbaus und zur Entwicklung weiterer Rohstoffprojekte werden Verhandlungen mit internationalen Institutionen geführt. Im Jahr 1993 wurde ein Erdölgesetz und im Mai 1995 ein Berggesetz erlassen. Zur Gewinnung ausländischer Investoren sind Steuererleichterungen, Gewinntransfer und andere Vergünstigungen vorgesehen. Eritrea ist zur Wiederherstellung seiner Infrastruktur und der bereits vorhandenen, aber durch den Bürgerkrieg schwer geschädigten Betriebe sowie zur Erhaltung und Entwicklung von Lagerstätten mineralischer Rohstoffe auf ausländische Finanzmittel angewiesen. Das Interesse an Prospektions- und Erkundungsarbeiten auf mineralische Rohstoffe in Eritrea durch ausländische Unternehmen hat in jüngster Zeit bedeutend zugenommen. So bekundeten 20 ausländische Firmen, unter ihnen Western Mining, BHP, CRA, Anglo American, Ashanti und Billiton Interesse an Investitionen in den Bergbau des Landes. Die eritreische Regierung hat drei Ebenen bei der Realisierung der künftigen Vorhaben vorgesehen: 1. multinationale Joint Ventures mit der Regierung 2. mittelständige Vorhaben, die privates einheimisches und das Kapital ausgewanderter Eritreer mit einschließen sollen 3. staatliche Unterstützung und Hilfe für schon existierenden Kleinbergbau.