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Usbekistan gilt als das ökonomisch bedeutendste Land der mittelasiatischen Region der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS). Trotz einer beachtlichen Entwicklung der verarbeitenden Industrie sind Rohstoffe am Export immer noch in bedeutendem Umfang beteiligt, wozu auch Bergbau- und Hüttenprodukte gehören. Mineralproduktion und -Verarbeitung waren aufs engste mit den Nachbarrepubliken und Rußland verflochten; Veredlung und Vermarktung wurden zumeist von Rußland betrieben. Die sich in der UdSSR herausgebildeten Rohstoffströme haben sich stark verändert bzw. sind gänzlich unterbrochen; die Vermarktung von Mineralprodukten wird zunehmend selbst vorgenommen. Die gegenwärtige Entwicklung ist durch Stabilisierung der Wirtschaft und zunehmende Investitionsbereitschaft ausländischer Unternehmen charakterisiert. Bergbau- und Hüttenproduktion konnten trotz gewisser Rückgänge auf einem relativ hohem Niveau gehalten und in Einzelfällen (Erdgas, Gold) sogar gesteigert werden. Usbekistan verfügt über bedeutende Ressourcen an Erdgas, Uran, Gold, Silber, Kupfer, Molybdän. Beachtung verdienen auch Erdöl, Blei, Zink, Wolfram, Quecksilber, Antimon sowie eine breite Palette nichtmetallischer Rohstoffe wie hochwertige Marmore, Bentonite, Kaoline, Salze, Talk, Wollastonit, Cölestin sowie Schmuck- und Halbedelsteine. Der Anteil Usbekistans an der Bergbau- bzw. Hüttenproduktion der GUS (1990/91) ist für Uran (42 %), Gold (25 %), Zink-Primärmetall(20 %), Blei im Konzentrat (15 %), Kupfererz (10 %), Molybdän im Konzentrat (7 %) beachtlich. Hauptproduzent für NE-Metalle ist das Bergbau-Metallurgie-Kombinat Almalyk, eines der größten der GUS. Zentrum des Goldbergbaus ist Muruntau und des Uranbergbaus Navoi in der Kyzylkum. Aus Abprodukten der NE-Metallindustrie und Erdgasindustrie werden etwa 10 % der Schwefelsäure der GUS erzeugt, die eine wichtige Voraussetzung der usbekischen Mineraldünger-Erzeugung ist. Die Erdgasförderung deckt den Eigenbedarf des Landes, während bei Erdöl zum Teil noch Importabhängigkeit besteht. Als besonders erweiterungsfähig und wirtschaftspolitisch wichtig gelten der Goldbergbau und die Erdöl-/Erdgasförderung Zur Aufrechterhaltung und Erweiterung der Bergbau- und Hüttenproduktion unter marktwirtschaftlichen Bedingungen sind Kapital und know how aus dem Ausland gefragt.