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Die UdSSR hat gegenwärtig beträchtliche Anteile an der Weltbergwerksförderung von Pt-Metallen (knapp 46 vH; 2. Rang nach der Rep. Südafrika), von Nickel (rund 17 vH; 2. Rang nach Kanada) und von Kobalt (etwa 10 vH; 3. Rang nach Zaire und Australien). Innerhalb des COMECON ist die UdSSR der alleinige Produzent von Pt-Metallen; rund drei Viertel der Nickel- und mehr als die Hälfte der Kobaltförderung der COMECON-Länder werden von der UdSSR erbracht. Im Jahre 1977 belief sich die Bergwerksförderung von Nickel auf 135.000 t (1978: etwa 140.000 t). Rund vier Fünftel der Förderung entfielen auf Ni-Cu-Sulfiderze, knapp ein Fünftel auf CO-führende Ni-Lateriterze. Beim Abbau dieser beiden Erztypen fielen mehr als 95 vH der russischen Förderung von Kobalt (schätzungsweise 3.200 bis 3.500 t) und von Pt-Metallen (91.755 kg) als Beiprodukte an. Weitere wichtige Ko- und Bleiprodukte des Nickelerzbergbaus sind Kupfer, Selen, Tellur, Gold und Silber. Der überwiegende Teil (mehr als 80 vH) der Sulfiderze wird in Norilsk/ Sibirien, der Rest auf der Kola Halbinsel gewonnen. Die Ni-Lateriterze stammen zu rund drei Viertel aus dem Ural, zu einem Viertel aus der Ukraine. Die Gewinnung von Kobalt aus Arsenid-Erzen (Chowu-Aksy) und von Pt-Metal len aus Seifen (Ural) hat nur untergeordnete Bedeutung. Im Gebiet Norilsk wird gegenwärtig die Bergbau- und Hüttenkapazität ausgebaut. Ab Anfang der 80er Jahre sollen im neuen Nadeschda-Hüttenkomplex 550.000 jato Ni-Konzentrate (100.000 jato Ni-Inhalt) und 650.000 jato Cu-Konzentrate (200.000 jato Cu-Inhalt) verhüttet werden. Die UdSSR verfügt über große sichere und wahrscheinliche Vorräte von Nickel (9 Mio t =11 vH der Weltvorräte), die zu rund 80 vH in Sulfiderzlagerstätten konzentriert sind. Die Vorräte an Pt-Metallen belaufen sich auf 6.221 t (25,3 vH der Welt), die Kobaltvorräte werden auf 0,2 Mio t (5,5 vH der Welt) geschätzt. Allein die gegenwärtig bekannten sicheren und wahrscheinlichen Vorräte der UdSSR an Nickel, Kobalt und Pt-Metallen reichen auch bei einer durchschnittlich jährlich um 3 bis 4 vH ansteigenden Förderung bis über das Jahr 2000. Auch potentielle Vorräte sind in sehr beträchtlichem Umfang bekannt. Im Jahre 1977 betrug die Rohnickel Produktion der UdSSR 155.000 t (21,8 vH der Weltproduktion). Die Sulfiderze werden in Norilsk/Sibirien und in Montschegorsk (Kola Halbinsel) zu Elektrolytnickel verarbeitet. In Montschegorsk werden auch die aus Kuba importierten Ni-Co, Konzentrate (20.000 bis 25.000 jato Nickel) und Erze aus Norilsk (200.000 jato Erz mit 3,1 bis 3,5 vH Ni) verhüttet. Aus den Lateriterzen im Ural wird Nickelmatte, aus den ukrainischen Erzen Ferronickel (5.000 bis 10.000 jato Ni-Inhalt) erzeugt. Die russische Produktion von Kobalt liegt schätzungsweise bei 4.000 bis 5.000 jato. Rund 85 vH der Pt-Metal le werden in der Edelmetallraffinerie Krasnojarsk (1.450 km südlich Norilsk) gewonnen, und zwar aus Anodenschlämmen der in Norilsk verhütteten Ni-Cu-Sulfiderze. Die Pt-Metalle der UdSSR bestehen aus: 30 vH Pt, 60 vH Pd und 10 vH Rh, Ru, Os, Ir. Rund zwei Drittel der Palladiumproduktion in der Welt entfallen auf die UdSSR. Außer den Ni-Co-Konzentraten aus Kuba importiert die UdSSR gegenwärtig etwa 2.000 bis 5.000 jato (brutto) Ferronickel. Für den Export dürften schätzungsweise 30.000 jato Rohnickel zur Verfügung stehen. Die Bundesrepublik Deutschland bezog in den letzten Jahren zwischen rund 3.000 und 7.000 jato Rohnickel (10 bis 15 vH der Gesamtimporte) aus der UdSSR. Die UdSSR importiert etwa 650 bis 700 jato Rohkobalt, ferner sind in den Konzentraten aus Kuba schätzungsweise 1.800 bis 2.250 t Kobalt enthalten. Der Export von Kobalt scheint bedeutungslos zu sein. Im Jahre 1977 hatte die UdSSR am Welthandel mit Pt-Metallen einen Anteil von rund 25 vH. Insgesamt wurden 60,6 t (etwa zwei Drittel der Produktion) exportiert, davon entfielen rund 59 vH auf Palladium und 33 vH auf Platin. Fast 90 vH der russischen Gesamtexporte von Pt-Metallen erhielten Japan (42,2 vH), die USA (31,6 vH) und die Bundesrepublik Deutschland (14,6 vH). In den vergangenen Jahren stammten etwa ein Drittel der deutschen Palladiumimporte sowie zwischen 8 und 11 vH der Platinimporte aus der UdSSR. Unter der Voraussetzung, daß die neuen Bergbau- und Hüttenkapazitäten wie geplant fertiggestellt werden, könnten Anfang der 80er Jahre größenordnungsmäßig folgende Metallmengen für den Export zur Verfügung stehen: 100.000 bis 150.000 jato Nickel, 2.000 bis 3,000 jato Kobalt und 120 bis 130 jato Pt-Metalle.