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In Papua New Guinea, das am 16.9.1975 seine Unabhängigkeit erhielt, besteht angesichts des noch niedrigen Standes der Industrialisierung praktisch keine inländische Nachfrage für mineralische Rohstoffe. Mit Ausnahme von etwas Gold wird die gesamte Bergbauproduktion exportiert. Sie erbringt bis zu 66 % der Ausfuhrerlöse des Landes und stammt derzeit zu etwa 99 % aus der Grube Panquna auf Bougainville, die etwas weniger als 2,5 % der Kupfer- und 2 % der Goldproduktion der Welt erzeugt. Silber fällt als Nebenprodukt der Goldgewinnung an; einige Goldseifen enthalten auch ein wenig Platin. In den Jahren 1890 und 1910 wurden auf den Purdy Islands Phosphate und von 1939 bis 1962 bei Riqo Mangan in geringen Mengen abgebaut. Ab 1960 setzte in Papua New Guinea eine intensive Exploration ein, besonders auf Kupfer, Nickel, Chrom und Aluminiumvorstoffe. Mit Ausnahme der 1972 in Betrieb genommenen Grube Panquna und der auf Kupfer und Gold zielenden Vorhaben Ok Tedi und Frieda erscheinen die Aussichten für eine Verwertung der untersuchten Vorkommen nicht sehr günstig. Die Chromitseifen im Mündungsgebiet des Sela und die Eisensande in Deception Bay könnten bei einer günstigeren Preis- und Nachfragesituation gewonnen werden. Mit zunehmender Entwicklung des Landes wird auch dem heute noch bescheidenen Steine- und Erden-Sektor eine größere Bedeutung zukommen. Kalkstein ist reichlich vorhanden, und der Bau einer Zementfabrik ist geplant. Schwefel und Bimsstein sind in guter Qualität, aber in kleinen Mengen nachgewiesen. Nach Erdöl wird seit 65 Jahren mit wenig Erfolg gesucht. Einige Erdgasfelder konnten nachgewiesen werden, sie stehen aber nicht in Förderung. Braunkohlevorkommen sind verbreitet, liegen aber meist verkehrstechnisch ungünstig; als Ausnahme hiervon können die Flöze am unteren Purari gelten. Eine Verstromung des Erdgases oder der Braunkohle ist bisher nicht vorgesehen ,da die Regierung sich zunächst für die Nutzung des hydroelektrischen Potentials entschieden hat; diese Brennstoffe könnten zum Betrieb einer eigens dazu aufgebauten,lokalen Industrie - z.B. Zementfabriken - genutzt werden. Über Kernbrennstoffe in Papua New Guinea liegen uns keine Nachrichten vor. Generell gesehen kann der Rohstoffpotential Papua New Guineas günstig beurteilt werden, bei allerdings gleichzeitig schwierigen geographischen und infrastrukturellen Verhältnissen.