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Der Geochemische Atlas ist ein Beitrag zum Umweltschutz und zur Rohstofferkundung in der Bundesrepublik Deutschland. In unserer Umwelt sind Metalle im Wasser, in den Gesteinen und in den Böden überall vorhanden. Diese Stoffe sind für die Organismen, die Pflanzen und Tiere, aber auch für den Menschen teilweise lebensnotwendig. An manchen Stellen sind sie im Laufe der Erdgeschichte zu Lagerstätten konzentriert oder aber auch durch industrielle Prozesse und menschliche Lebensgewohnheiten so angereichert, daß sie als giftige Substanzen wirken. In der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe werden seit 1958 Wässer, Sedimente und Böden im Rahmen geochemischer Prospektionen auf Schwermetalle und andere Elemente untersucht. Bei diesen Untersuchungen ergaben sich auch Anzeichen auf Umweltbelastungen. Seit 1977 erfolgte eine systematische geochemische Untersuchung der Bundesrepublik Deutschland. Großflächig schwermetallbelastete Gebiete oder lagerstättenhöffige Bereiche wurden durch die Analyse von Wässern und Bachsedimenten erfaßt. Es konnten erstmals die Schwermetallgehalte bestimmt und damit der Status quo der Belastung durch Schwermetalle dokumentiert werden.
In diesem Atlas wird die Verteilung der Schwermetalle und einiger anderer Elemente in Wässern und Gewässersedimenten, sowie die Gewässerversauerung in der Bundesrepublik Deutschland auf 62 Karten dargestellt. Umweltgefährdete Gebiete und lagerstättenhöffige Zonen sind erkennbar. An etwa 80000 Entnahmepunkten wurden Wasser- und Bachsedimentproben entnommen und auf 10 bzw. 30 Parameter untersucht. Davon sind bei den Wässern pH, Leitfähigkeit, Cd, Co, Cu, F, Ni, Pb, U, Zn und zusätzlich bei den Sedimenten Ba, Cr, Sr, V, W, Sn, Li als Durchschnitts- und als Maximalwerte auf einem Rasternetz von (3x3) km2 farbig dargestellt. Daneben sind andere Karten mit Detailergebnissen (z. B. Belastung der Flüsse) in Maßstäben von 1:2000000 bis 1:50000 beigefügt. Mit der im Projekt entstandenen umfangreichen GEO-chemischen MULtielement DATei (GEOMULDAT) ist eine EDV-Dokumentation erstellt worden, die einen schnellen Zugriff auf Detailergebnisse, z.B. Listen oder Karten in allen Maßstäben erlaubt. Eine statistische Bearbeitung und Verknüpfung mit Daten aus Mineralexploration, Umweltforschung, Gesundheitswesen und Wasserwirtschaft ist möglich. Die Nutzung von GEOMUL-DAT kann Interessenten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Behörden zur optimalen Bearbeitung der Daten dienen.
Schließlich soll der Atlas zu multidisziplinärer Zusammenarbeit anregen, um die Zusammenhänge der Spurenelementverteilung in der Natur weiter zu erforschen. Dies ist im Hinblick auf die zunehmende Umweltbelastung von Bedeutung, z. B. bei der allgemeinen humanen Gesundheitsfürsorge oder bei der Aufklärung von Schäden in Pflanzen- und Tierzucht.