Der Statusbericht Direct-Push-Verfahren gibt einen Überblick über den
gegenwärtigen Stand (Stand 09.2010) der Direct-Push-Technologien,
deren Entwicklungen und Einsetzbarkeit. Außerdem soll der Bericht,
laut Autoren, zu einer weiteren Verbreitung des Einsatz dieser
Technologien beitragen und mögliche Vorbehalte abbauen.
Bei Direct-Push-Verfahren handelt es sich um Sondierverfahren, mit
deren Hilfe Mess- und Probenahmesonden statisch oder hydraulisch in
den Untergrund getrieben werden. Die Verfahren sind aber nur für den
Einsatz in unverfestigten Lockergesteinen konzipiert. Mit Hilfe der
Direct-Push-Verfahren können in-situ Messungen durchgeführt werden,
zum Beispiel im Rahmen von Altlastenuntersuchungen oder auch
Baugrunduntersuchungen. Zu untersuchende Parameter können Boden,
Bodenluft und Grundwässer sein.
In dem vorliegenden Statusbericht liegen die Schwerpunkte der
einzelnen Kapitel bei der Begriffsdefinition, bei einer ausführlichen
Methodenbeschreibung und bei Erläuterungen des Verfahrens anhand
konkreter Beispiele. Grade diese Beispiele tragen zum Verständnis des
Direct-Push-Verfahrens bei, weil die gewählten Beispiele sehr
anschaulich beschrieben und mit Ergebnissen belegt worden
sind. Ebenfalls ist die Sprache allgemein verständlich, so dass man
nicht unbedingt ein Fachmann im DP sein, um die Vorgehensweise und
Messmethodik verstehen zu können. Im Gegensatz dazu sind in den
Kapitel der Begriffsdefinition und der Methodenbeschreibung
Formulierungen gebraucht, die man als Nicht-Fachmann nicht einfach
verstehen kann. Außerdem sind Abkürzungen nicht näher erläutert. Es
gibt zwar ein Abkürzungsverzeichnis am Ende des Heftes, aber das
ständige Nachblättern stört doch den Lesefluss. Dennoch erläutert das
Kapitel der Methodenbeschreibung detailliert die möglichen
Einsatzgebiete und Messmethoden für bestimmte Fragestellungen. Daraus
kann man viel lernen, grade wenn man nicht allzu tief in der Materie
des Direct-Push-Verfahrens steckt.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Autoren mit Ihrem Statusbericht
Direct-Push-Verfahren einen guten Überblick über den momentanen Stand
der Technologie liefert. Für Praktiker aus Beratungs- und
Ingenieurbüros dürften diese Ausführungen genauso interessant sein wie
für Laien, die einen geotechnischen Hintergrund haben und sich über
das Verfahren des Direct-Push informieren möchten.
Annika Förster, Halle (Saale)
der Aufschluss November/Dezember 2012