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Der vorliegende Band dokumentitert die Rotliegend-Stratigrapie im Untergrund der Norddeutschen Tiefebene.
Das Norddeutsche Rotliegendbecken ist bei einer Breite von mehr als 200 km und einer Länge von über 500, km das größte und wirtschaftlich bedeutendste aller Rotliegendbecken in Deutschland. Bis zur Mitte dieses Jahrhunderts war über die stratigraphische und fazielle Ausbildung dieses Beckens sehr wenig bekannt, da es unter einem tertiären und mesozoischen Deckgebirge von mehreren Kilometern Mächtigkeit liegt. Erst eine intensive Bohrtätigkeit (ca. 1000 Bohrungen) auf Erdgas und Erdöl in Schichten des Perm und Karbon erbrachte seitdem detaillierte Erkenntnisse über die Rotliegendabfolgen im Becken. Diese Bohrungen sind die Datengrundlage für die in der Monographie dargestellten Ergebnisse.
Nach einem Überblick über die bisherigen Bearbeitungen der Stratigraphie im West- und Ostteil des Beckens wird der gegenwärtige Stand der Biostratigraphie, Magnetostratigraphie, Tektonostratigraphie und VulkanoStratigraphie dargestellt. Größere Bereiche der sedimentären Abfolgen lassen sich mit sequenzstratigraphischen Methoden gliedern. Dies ist möglich durch eine meist gute Korrelierbarkeit von Tonsteinen der Seespiegel-Hochstandsphasen eines perennierenden großen Rotliegend-Salzsees.
Das Rotliegend des Norddeutschen Beckens wird in 4 Subgruppen untergliedert (Altmark-Subgruppe, Müritz-Subgruppe, Havel-Subgruppe und Elbe-Subgruppe).
Die Altmark-Subgruppe besteht aus mächtigen Vulkanitabfolgen mit vereinzelt eingeschalteten Sedimentschichten. Diese Abfolgen können in 6 Formationen untergliedert werden. Eine beckenweite Verfolgung dieser Formationen ist gegenwärtig nur eingeschränkt möglich. Die Müritz-Subgruppe wurde bisher nur sporadisch nachgewiesen. Dagegen konnte die regional weiter verbreitete Havel-Subgruppe in 2 Formationen untergliedert werden. Die Sedimentation der Elbe-Subgruppe wird durch ± zyklische Wasserspiegelschwankungen eines perennierenden großen Salzsees im Norddeutschen Becken geprägt. Sie kann in 2 Formationen mit jeweils 7 Member untergliedert werden.
Für jede Subgruppe, jede Formation und jeden Member werden Typus-Logs aus Bohrungen angegeben.
Den Abschluß bildet die Diskussion der Paläotektonik und der Genese des Norddeutschen Beckens, der sich eine detaillierte Analyse von 2 ausgewählten Rotliegend-Graben anschließt.
Die Statigraphie und Verbreitung des Rotliegend im übrigen Deutschland wird im 2013 erschienenen Teil I der Rotliegendmonographie (Innervariscische Becken) ausführlich behandelt.