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„Tertiär“- Flußläufe im Saargebiet
Loeser, Rudolf; Rücklin, Hans

Jahresberichte und Mitteilungen des Oberrheinischen Geologischen Vereins Band 22 (1933), p. 104 - 118
veröffentlicht: Feb 14, 1933
DOI: 10.1127/jmogv/22/1933/104
ArtNo. ESP151002200010, Preis: 7.20 €
Kurzfassung
Innerhalb des Saargebiets verzeichnet die geologische Spezialkarte von Preußen an 3 Stellen Tertiär: Am Sasselwald, nördl. Beckingen an der Saar, auf Blatt Wahlen; auf dem Horst, nördlich Bettingen an der Prims, und schließlich bei Dörsdorf, beide auf Blatt Lebach. Außerdem wird in der Literatur wiederholt von Tertiär unmittelhar über der lothringischen Grenze bei Schwerdorf, auf Blatt Groß-Hemmersdorf, berichtet, wenn dieser Punkt auch weder in den preussischen, noch in den elsaß-lothringischen Karten als Tertiär gekennzeichnet ist, sondern als d2 mit Fossilzeichen dargestellt wird. Für die Bestimmung dieser Ablagerungen als Tertiär waren Quarzitblöcke mit Fossileinschlüssen, wie sie auf dem Sasselwald und bei Schwerdorf gefunden wurden, maßgebend. Auf dem Horst und bei Dörsdorf sind wohl gleichartige Quarzitgerölle festgestellt worden, jedoch keine Gerölle mit fossilen Einschlüssen. - Die Bestimmung der z. Zt. von H. Grebe bei der Bearbeitung gesammelten Fossilien wurde von O. Böttger durchgeführt, der in ihnen Natica, Corbula, Cerithium (?) und Corbulomya zu erkennen glaubte. Grebe, bezw. Böttger, bemerkt hierzu übrigens: "Die Vorkommen sind indes zu schlecht erhalten, als daß sich ein sicheres Urteil über das Alter dieses Tertiärs daraus ableiten ließe.". Der eine von uns, der schon vor dem Kriege wiederholt die Quarzitgerölle am Sasselwald untersuchte, konnte sich schon damals nicht davon überzeugen, daß es sich bei deren Einschlüssen um Tertiärfossilien handle. K. Staesche hat dann zusammen mit P. Kessler diese marine Fauna systematisch gesammelt und durchbestimmt. Dabei stellte Staesche einwandfrei fest, daß es sich um "eine reiche, kleinwüchsige Muschelkalkfauna" handle. Die oben genannten Tertiärvorkommen besitzen dadurch eine gewisse theoretische Bedeutung, daß mit ihrer Hilfe eine weitere Verbindung des westlichen oligocänen Meeres mit dem oberrheinischen Meer über den Saar-Nahe-Graben bewiesen werden sollte. Auf Grund seiner Befunde erklärte bereits Staesche: "Als Beweis für die Herkunft des oberrheinischen Mitteloligocän-Meeres von Westen her kommen diese Ablagerungen demnach nicht mehr in Frage.
Schlagworte
river development • saarland • ancient river beds