Beitrag
Salinare Spalteneruption gegen Ekzemtheorie
Lachmann, Richard

Monatsberichte der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 62 Heft 8-10 (1910), p. 597 - 601
1 Literaturangaben
veröffentlicht: Nov 1, 1910
DOI: 10.1127/mbzdgg/62/1910/597
ArtNo. ESP171806208008, Preis: 9.90 €
Kurzfassung
In der Aprilsitzung unserer Gesellschaft hat Herr Dr. E. HARBORT die Vorstellung von der tektonischen Entstehung der norddeutschen Salzstöcke in zwar sehr extremer, aber ebenso prägnanter Weise vorgetragen. Weil im Anschluß daran meine chemisch - physikalischen Deutungen angegriffen werden, und ich in einer ausführlichen historischen Behandlung des Problems nicht mehr auf diesen Vortrag Bezug nehmen konnte, soll im folgenden kurz auf diese Darlegungen eingegangen werden. Man mache sich einmal die Tragweite dieser Ideen an dem auf S. 333 in Fig. 2 beigegebenen Profil durch die Bohrungen bei Rolfsbüttel klar. Wir sollen uns in einer Zeit nach Ablagerung des Albiens und vor Transgression des Senons einen tektonischen Sattel ausgebildet denken, welcher bei einer Breite von ca. 2 km einige 100 m über die heutige Erdoberfläche herausgeragt hat, wie eine Rekonstruktion des Profils ergibt. Dieser im weiten Flachland ganz für sich allein aufragende Sattel platzte oben zu einer nicht weniger als anderthalb Kilometer breiten Spalte, in welche nun nicht etwa von oben die Schichten hineinsinken, sondern in welcher von unten her aus kolossalen Tiefen der permische Salzbrei herausquillt.
Schlagworte
Salinare Spalteneruption • Ekzemtheorie • Salzstöcke