Original paper
Editorial
Seiler, W.

Meteorologische Zeitschrift Vol. 5 No. 5 (1996), p. 179 - 180
published: Nov 22, 1996
published online: Aug 2, 2018
Open Access (paper may be downloaded free of charge)
Abstract
The Integrated Research Programme "Scientific support programme for the recovery of the atmosphere over the Neue Bundesländer" (SANA) was initiated immediately after the tumbling down of the "wall" by scientists from both parts of Germany, and was funded by the Federal Ministry for Research and Technology (BMFT - now BMBF). The aim of SANA was to investigate the effects of the ongoing changes in the former GDR on the distribution, concentration, and deposition of primary and secondary air pollutants including their effects on forest ecosystems. The measurements were aimed at gaining new insight in the complex atmospheric chemistry that occurs in polluted air masses over the former GDR during the transition phase from a managed to a market economy and at assessing the resulting impact on the biosphere. An integral part of this research project included also the evaluation and application of numerical models for the simulation of chemistry and transport of pollutants over the former GDR. SANA was executed in two phases. The first phase until 1992 mainly focused on maintaining effective East-German research groups and to integrate them into a unified German research strategy. Additionally important data series from environmental monitoring programmes should be saved and continued without interruption. These aims have been successfully completed by the end of phase I. The second phase lasted from 1993 to 1995 and concentrated on the scientific aims of SANA. For this purpose field and laboratory measurements were executed concurrent with the improvement of existing and the development of new numerical models for the simulation of a heavily polluted atmosphere and its effect on sensitive ecosystems. This special issue of Meteorologische Zeitschrift presents results from the experimental part of SANA. Six papers discuss measurements of the distribution, chemistry, and deposition of sulphur dioxide, ozone, nitric and nitrogen oxides, and aerosols. A further paper deals with a numerical mesoscale simulation of the atmospheric sulphur budget over the Neue Bundesländer (formerly GDR). The introductory article describes the prevailing meteorological conditions during these experiments. The results to date from SANA reflect the past changes of the emission pattern in the former GDR and the related changes of the distribution, concentration, and transport of primarily emitted and subsequently formed pollutants. Also the positive effects associated with the drastically reduced input of the classic pollutants into the ecosystems (sulphur and dust) could be documented at measuring sites in forests. On the other hand, the strong decrease of emission of dust (much stronger than the decrease of sulphur dioxide emission) has led to a smaller neutralizing of acidic compounds and hence to an increased acidity of rain. In this context, the nitric and nitrogen oxide emissions from the heavily increased car traffic since unification are much more important than they had been in the former GDR. The editors thank the authors for their cooperation which was essential for publishing this special issue. The lists of authors of the papers document that the aim of SANA was reached to merge the scientific potential from both parts of Germany. We appreciate the work of Dr. G. Kramm who administrated the reviewing procedure for the contributions. Finally we like to express our thanks to Meteorologische Zeitschrift for providing this forum of publication.
Kurzfassung
Das Verbundforschungsvorhaben "Wissenschaftliches Begleitprogramm zur Sanierung der Atmosphäre über den neuen Bundesländern (SANA)" wurde unmittelbar nach dem Fall der Mauer in Deutschland im Jahr 1990 durch Wissenschaftler aus beiden Teilen Deutschlands konzipiert und durch den Bundesminister für Forschung und Technologie der Bundesrepublik Deutschland (BMFT - jetzt BMBF) gefördert. SANA hatte sich zum Ziel gesetzt, die Auswirkungen der in der ehemaligen DDR stattfindenden Veränderungen der Schadstoffemissionen auf die Verteilung, Konzentration und Deposition der primär emittierten und sekundär in der Atmosphäre gebildeten Schadstoffe und deren Wirkung auf die Waldökosysteme der ehemaligen DDR zu untersuchen. Durch die dabei erzielten Daten sollten neue Erkenntnisse über die komplexen Reaktionspfade und Wirkungsketten anthropogener Schadstoffe in verschmutzten Luftmassen einschließlich ihrer Wechselwirkung mit der Biosphäre gewonnen und bestehende numerische Modelle zur Simulation der Chemie und des Transports von Schadstoffen evaluiert werden. Das Vorhaben SANA lief in zwei Phasen ab. Die erste bis 1992 dauernde Phase diente vor allem dazu, die leistungsfähigen ostdeutschen Forschergruppen zu erhalten und in die gesamtdeutsche Forschungslandschaft zu integrieren. Darüberhinaus sollten wichtige historische Datenreihen von Umweltmeßprogrammen gesichert und deren möglichst unterbrechungsfreie Fortführung gewährleistet werden. Diese Ziele sind mit großem Erfolg und in vollem Umfang erreicht worden. Die zweite Phase erstreckte sich von 1993 bis 1995 und konzentrierte sich auf die in diesem Vorhaben gesteckten wissenschaftlichen Ziele. Dazu wurden in einem integrierten Ansatz Feldmeßkampagnen und Laboruntersuchungen durchgeführt, die durch die Verbesserung bestehender und die Entwicklung neuer numerischer Modelle zur Simulation einer stark verschmutzten Atmosphäre und deren Auswirkung auf sensitive Ökosysteme ergänzt wurden. Das vorliegende Sonderheft berichtet von den Arbeiten aus dem experimentellen Teil von SANA. In sechs Beiträgen werden Meßergebnisse über die Verteilung, Chemie und Deposition von Schwefeldioxid, Ozon, Stickoxiden und Aerosolen diskutiert. Ein weiterer Aufsatz widmet sich der mesoskaligen Modellierung des atmosphärischen Schwefelhaushalts über den neuen Bundesländern. Der einführende Artikel beschreibt die meteorologischen Bedingungen, unter denen die vielfältigen Meßaktivitäten durchgeführt wurden. Die bisher in SANA erzielten Ergebnisse spiegeln die in der Vergangenheit stattgefundenen Änderungen der Emissionen in der ehemaligen DDR und die damit verbundenen Änderungen der Verteilung, der Konzentration und des Transports von primär emittierten und sekundär gebildeten Schadstoffen wider. Auch die positiven Auswirkungen der damit zusammenhängenden und drastisch abnehmenden Einträge der klassischen Schadstoffe (Schwefel und Stäube) konnten durch die in SANA durchgeführten Messungen an den untersuchten Waldstandorten gut belegt werden. Dagegen hat die gegenüber der SO2-Emission überproportional starke Abnahme der Staubemission zu einer geringeren Neutralisation der Säurebildung und damit zu einem zunehmenden Säuregehalt des Regens geführt. Dabei spielen die Stickoxide aufgrund des stark zugenommenen Kraftfahrzeugverkehrs eine zunehmend größere Rolle als zu Zeiten der ehemaligen DDR. Die Herausgeber danken den beteiligten Autoren für ihre Mitarbeit, die wesentlich zum Gelingen dieses Sonderhefts beigetragen hat. Die Listen der Autoren der einzelnen Beiträge machen auch deutlich, daß das Ziel der Zusammenführung von Arbeitsgruppen aus den alten und den neuen Bundesländern in SANA erreicht werden konnte. Herrn Dr. G. Kramm gilt unser Dank für die Leitung des Begutachtungsverfahrens für die einzelnen Beiträge. Der Meteorologischen Zeischrift gebührt unser Dank für die Ermöglichung dieses Sonderhefts.
Keywords
editorial