Beitrag
Die „Lösungsrippeln" (SCHMITT 1935) im Wellenkalk Frankens
[The sedimentary "Lösungsrippel"-structures (SCHMITT 1935) in the Middle Triassic Wellenkalk facies of Northern Bavaria/Germany and their bearing on palaeogeographic development]
Voßmerbäumer, Herbert

Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie - Abhandlungen Band 142 Heft 3 (1973), p. 351 - 375
43 Literaturangaben
veröffentlicht: May 2, 1973
Online veröffentlicht: Apr 24, 2025
DOI: 10.1127/njgpa/142/1973/351
ArtNo. ESP155014203004, Preis: 29.00 €
Kurzfassung
Es wird über Vorkommen und Orientierungen von „Lösungsrippeln “ des Wellenkalkes in Zeit und Raum berichtet. Umfangreiche Meßreihen in Unter- und Oberfranken und bereits publizierte Daten aus anderen Gebieten verdeutlichen zunächst die vielfach betonte Richtungstreue. Andererseits zeigen sich innerhalb des westdeutschen Wellenkalk-Beckens markante Maxima-Umbewertungen und allmähliche Umorientierungen, die sich mit der Konfiguration des Sedimentationsraumes in Einklang bringen lassen. Richtungsvergleiche von „Lösungsrippeln“ und Störungen belegen in beiden Arbeitsgebieten Parallelität der Maxima. Auch in den jeweiligen Kluftrosen sind die Maxima der Lösungsrippeln vertreten, in Unterfranken allerdings deutlicher als in Nordostbayern; hierbei zeigt sich jedoch eine markante Umbewertung der Maxima. Die „Lösungsrippeln“ werden schließlich als muschelkalkzeitliche Gefüge angesehen, die durch die Konfiguration des Wellenkalk-Beckens in ihrer Orientierung bestimmt werden. Sie sind im weiteren Sinne synsedimentäres Zeugnis einer an variszisch bestimmten Untergrundstrukturen orientierten, epirogenetischen, d. h. tektonischen, Entwicklung. Die „Lösungsrippeln“ sind, mechanisch betrachtet, als Dehnungs-Zeugnisse zu werten.
Abstract
This paper reports on some of the most noteworthy, but puzzling minor linear structures in the Wellenkalk-facies of the “German” Middle Triassic. Strike-measuring analyses demonstrate a general constancy in orientation which, by detailed examination, reflects regional changes and alterations of maxima. On the whole they seem to be deducable to basin-topography and -development. Compared to rose-diagrams of joints and faults in the areas and sediments in question, “Lösungsrippel"-orientation shows roughly the same peaks, although the accentuation may be different. There is evidence to regard “Lösungsrippeln” as sedimentary testimony of early Middle Triassic epirogenic evolution of the Wellenkalk basin geometrically being traced by the Variscian basement. This structural leitmotiv keeps its orientational importance during the later formation of joints and, even later, of faults, although additional directions then become important. No evidence could be found to regard the structures in question as the result of tectonic compression, as was recently argued in literature.
Schlagworte
Structural element • diagram • genesis • synsedimentary • Muschelkalk; SW-German mountains