Original paper
Über die Ostracodenverteilung im Oberoligozän NE-Niedersachsens (NW Deutschland)
[On the distribution of Ostracoda in the Upper Oligocene of NE Lower Saxony (NW Germany)]
Uffenorde, Henning

Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie - Monatshefte Jg. 1980 Heft 2 (1980), p. 116 - 128
46 references
published: Mar 5, 1980
DOI: 10.1127/njgpm/1980/1980/116
ArtNo. ESP157198002003, Price: 19.00 €
Kurzfassung
Oberoligozäne Sedimente des unteren Elbe-Gebietes wurden auf ihren Gehalt an Ostracoden untersucht. Sie stammen aus 32 Bohrungen des Wasserwirtschaftlichen Rahmenplanes des Landes Niedersachsen. Insgesamt wurden 41 Arten und Unterarten gefunden, die gleichermaßen individuen- wie artenarmen Faunen angehören. Trotzdem war in den meisten Bohrungen eine Ostracoden-Zonierung zu erkennen, die durch das erste Einsetzen von (I) Eucytheridea fissodentata, (II) Cytheridea pernota, (III) Henryhowella asperrima (vom Hangenden zum Liegenden) charakterisiert ist. Durch Vergleich mit der Verbreitung rezenter Nachläufer oder nah verwandter Arten wird wahrscheinlich, daß diese Zonierung einer Gliederung des Schelfmeeres, d. h. ungefähr einer Dreigliederung des Sublitorals (bzw. Infra- und Circalitorals) entspricht. Die Ostracoden-Zonierung scheint aufgrund dieser Deutung eine Regression der Nordsee in der Chatt-Stufe und eine Transgression geringeren Ausmaßes an der Paleogen/Neogen-Grenze widerzuspiegeln. Die Oligozän/Miozän-Grenze wird mit Ostracoden mehr biofaziell als biostratigraphisch markiert. Von 12 Taxa, die im Untersuchungsgebiet auf das Oligozän beschränkt sind, besitzen lediglich Cytheretta semipunctata und Cytheridea muelleri Bedeutung als biostratigraphische Leitformen. Eine Tabelle zeigt die stratigraphische Verbreitung von allen Taxa, die im Oberoligozän und tiefsten Miozän des Untersuchungsgebietes gefunden wurden.
Abstract
The succession (from base to top) of zones with (III) Henryhowella asperrima, (II) Cytheridea pernota and (I) Eucytheridea fissodentata in 32 well samples from the Lower Elbe region probably reflects a regressive shallowing of the Chattian sea, followed by a minor transgression in the Miocene. Of the 41 taxa found, 12 are restricted to the Oligocene in the studied area, but only two are index species.
Keywords
Ostracode fauna • Upper Oligocene • biozones • shelf environment • regression • transgression; North-West-German Lowlands (Lower Elbe region) • Lower Saxony