Contribution

Morphologie und Systematik ausgewählter Mesozoischer Koniferen

[Morphology and systematics of selected Mesozoic conifers]

Arndt, Stefan

Kurzfassung

Es wurden verschiedene mesozoische Koniferenzapfen morphologisch und vereinzelt anatomisch untersucht (Glyptolepis, Pseudohirmerella, Stachyotaxus, Drepanolepis, Ruehleostachys, Sertostrobus). Außerdem wird ein Überblick über die systematischen Verhältnisse der Gattung Voltzia gegeben, die in der Vergangenheit oft als Sammelbecken verschiedenster Reste mesozoischer Koniferen verwendet wurde. Im Laufe der Untersuchungen konnte gezeigt werden, daß Florins Vorstellung von der Zweiteiligkeit des Megasporangiophors mesozoischer Koniferen, der Gliederung in einen samentragenden stielförmigen Abschnitt und in einen spreitigen sterilen Abschnitt, wie sie auch heute noch in den meisten Lehrbüchern zu finden ist, nicht den wahren Verhältnissen entspricht. Man kann also die Verhältnisse, wie sie sich bei den paläozoischen Koniferen darbieten, nicht ohne weiteres auf die mesozoischen Sippen übertragen. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt aber größtenteils auf der systematischen Neuordnung der bearbeiteten Fossilien. Es entstanden mit Pseudohirmerella und Hercynostrobus zwei neue Gattungen. Andererseits wurde die Gattung Glyptolepis völlig überarbeitet, da die meisten der bisher darin enthaltenen Arten nicht existieren oder aufgrund verschiedenster morphologischer Unterschiede auszugliedern sind. Die Gattung umfaßt nun lediglich die Typus-Art Glyptolepis keuperiana. Die beiden männlichen Zapfen Ruehleostachys pseudarticulatus und Hercynostrobus digitatus gehören zu zwei verschiedenen morphologischen Kategorien, den Blütenzapfen und den Blütenstandszapfen (Grauvogel-Stamm 1978). Von beiden Arten konnte auch der bisaccate Pollen gewonnen und untersucht werden.

Abstract

Numerous Mesozoic conifer cones were morphologically and in some cases anatomically reinvestigated (Glyptolepis, Pseudohirmerella, Stachyotaxus, Drepanolepis, Ruehleostachys, Sertostrobus). After the investigation it was obvious again that Florin’s theory of a parted seed scale (seed bearing stalk and laminar leaf-like part), as postulated in most textbooks, is not offhand useable for Mesozoic conifers. This paper focuses on a revision of the systematic position of these cones. Among other things two new genera (Pseudohirmerella, Hercynostrobus) are proposed. On the other hand the genus Glyptolepis is completely revised and now includes only the type-species G. keuperiana. It is also determined that the male cones Ruehleostachys pseudarticulatus and Hercynostrobus digitatus belong to two different morphological groups, “cone-flowers” and “cone-inflorescences”. Furthermore, the microspores of both species were investigated and they reveal that except their size they are very similar.

Mots-clefs

Conifers • Mesozoic • Morphology • Pseudohirmerella nov. gen. • Hercynostrobus digitatus nov. gen. nov. spec. • Koniferen • Mesozoikum • Morphologie • Pseudohirmerella nov. gen. • Hercynostrobus digitatus nov. gen. nov. spec.