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Über die erdgeschichtliche Bedeutung der Konkretionen

[Concretions and their importance in Earth history]

Illies, Henning

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Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 101 Heft 1 (1950), p. 95 - 98

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published: May 20, 1950

DOI: 10.1127/zdgg/101/1950/95

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Kurzfassung

Unter Konkretionen in der vom Verf. gebrauchten Begriffsfassung (Illies 1949 a, b) seien alle Mineralanreicherungen verstanden, welche sich in Sedimenten infolge nachträglicher diagenetischer Konzentrationswanderungen gebildet haben. Für die Bezeichnung eines Gebildes als Konkretion soll es daher zunächst gleichgültig sein, ob es durch einfache Ausfüllung freien Porenraumes, durch metasomatische Prozesse oder durch mechanische Kristallisationsverdrängung entstanden sein mag. Unter diesem Gesichtspunkt wären also z. B. die Feuersteine der Schreibkreide, die Toneisensteinknollen und Phosphorite der mesozoischen Tone oder karbonischen Schiefertone oder auch die Mergelknollen des Posidonienschiefers als Konkretionen zu bezeichnen. Konkretionen sind in mancherlei Hinsicht geeignet, spezielle Vorgänge, durch die ein Sediment entstanden und unter denen sich seine Gesteinswerdung vollzogen hat, eingehender erkennen zu lassen, als das die Untersuchung der aufnehmenden Nebengesteine zuläßt. Einerseits ist das Sediment in den Konkretionen oft in einem sehr frühzeitigen Stadium seiner Diagenese konserviert, in dem viele organische Reste noch erhalten waren, welche in der Umgebung später korrodiert oder gänzlich zersetzt sind. Andererseits haben sich den Konkretionen chemische und physikalische Vorgänge aufgeprägt, unter denen sich Sedimentation und Diagenese vollzogen und deren Erkenntnis auf anderem Wege oft kaum möglich scheint.