Résumé

Die Erdölsuche in Deutschland

[Petroleum exporation in Germany]

Lögters, H.

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Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 104 Heft 1 (1952), p. 154 - 154

publié: Dec 4, 1952

DOI: 10.1127/zdgg/104/1952/154

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Kurzfassung

In sämtlichen erdölhöffigen Gebieten Deutschlands haben die Aufschlußarbeiten in steigendem Maße zugenommen, die unsere Kenntnisse über die verschiedenen Möglichkeiten bedeutsam erweiterten. A. Das Molassebecken Zahlreiche Kartierungen und ausgedehnte sedimentpetrographische Untersuchungen im Molassebecken des Alpenvorlandes trugen wesentlich zur Klärung stratigraphischer und tektonischer Verhältnisse bei. Außerdem ist die Reflexionsseismik verstärkt zum Einsatz gekommen. Das Ergebnis der Bohrung Saulgau 1, in der einige wenige Liter flüssigen Öls aus der basalen Serie der oberen Süßwassermolasse gefördert werden konnten, ist sehr ermutigend für die weitere Exploration im Molassebecken. B. Rheintalgraben Im Rheintalgraben haben umfangreiche reflexionsseismische Aufnahmen eine Reihe von Sattel- und Muldenzügen erkennen lassen, deren Streichrichtung im wesentlichen wie die der Grabenränder verläuft. Ebenfalls lassen sich mit Hilfe der Seismik Störungszonen innerhalb des Grabens näher lokalisieren. Von zahlreichen Aufschlußbohrungen im Rheintalgraben ist Wolfskehlen besonders zu erwähnen, da dort in den Hydrobienschichten eine stärkere Gasführung auftrat, deren Größe einstweilen noch nicht von wirtschaftlichem Ausmaß ist. C. Münsterland Erdölaufschlußbohrungen im Münsterland brachten den Nachweis, daß von nennenswerten MächtigkeitsVerringerungen oder Faziesänderungen im Oberkarbon vom Ruhrgebiet nach Osten bis in die Höhe von Münster nicht die Rede sein kann. Um die Ölhöffigkeit endgültig beweisen zu können, wird man sich wohl auf größere Bohrtiefen einstellen müssen, um die marine Schichtenfolge unter dem Oberkarbon näher untersuchen zu können. D. Die Erdölsuche in Nordwestdeutschland wird von großen Erfolgen gekrönt. Westlich der Ems haben die Aussichten des Antiklinaltyps infolge zahlreicher Fündigkeiten rasch an Größe und Bedeutung zugenommen. Sie beteiligten sich mit 601500 t (d. i. 44%) an der von 1118600 t im Jahr 1950 auf 1366700 t im Jahr 1951 angestiegenen Erdölförderung Deutschlands. Im Gebiet zwischen Weser und Ems gelang die Neuentdeckung eines vielversprechenden Feldes bei Hemmelte, wo im Cornbrash des Dogger epsilon eine starke Ölführung auftritt. Das Gebiet zwischen Weser und Elbe erfuhr eine starke Belebung durch die Auffindung von neuen Feldern, die nicht wie die bisherigen an Salzstöcken, sondern auf Antiklinalen zwischen den Salzstöcken vorkommen. Suderbruch, Eldingen und Hohne, die beiden letzteren am Rande des Gifhorn-Broistedter Troges gelegen, sind die Namen dieser Antiklinalfelder, die bislang als ölfülirend erkannt worden sind. Die Auffindung dieser Strukturen und die Lokalisierung ihrer Scheitelbereiche gelang weitgehend mit Hilfe der Reflexionsseismik, die dem Geologen Aussagen über die Lagerungsverhältnisse bis zu 6000 m Tiefe und mehr zu geben vermag. Schließlich hat im Gebiet nördlich der Elbe die Erdölsuche einen neuen Aufschwung durch den Fund von hier mächtigem Lias und Speichergesteinen im Dogger und Wealden an der Flanke des Salzstockes von Heide und im Bereich des Hamburger Troges erfahren.