Beitrag
Die Blei-Zink-Erzlagerstätten des Ruhrgebietes
[Lead-zinc deposits of the Ruhr district, Germany]
Pilger, A.

Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 106 Heft 2 (1955), p. 545 - 545
veröffentlicht: May 15, 1955
DOI: 10.1127/zdgg/106/1955/545
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Kurzfassung
Die Blei-Zink-Erzlagerstätten des Ruhrgebietes sind in den letzten Jahren geologisch-lagerstättenkundlich eingehend untersucht worden, so daß man jetzt über ihre Genese recht gut Bescheid weiß. Abgebaut bzw. aufgefahren werden die Gänge in Marl-Hüls, Essen-Borbeck und Gladbeck. Ferner finden sich kleinere Vorkommen sowie solche mit überwiegenden Gangarten und über hundert Anzeichen von Erz- und Gangmineralien auf dünnen Spalten und Klüften. Die Untersuchungen haben ergeben, daß sich alle Vorkommen und Anzeichen zu einer einheitlichen Erzprovinz zusammenfassen lassen, innerhalb der die Einzelvorkommen aber wieder ihren eigenen Typ verkörpern. Bauwürdiges Erz ist an die Querstörungen gebunden, die meist als Sprünge oder Schrägabschiebungen in Erscheinung treten. Hier findet sich das Erz an deren Kreuzungsstellen mit den Sätteln. Vererzt können sowohl die großen Querstörungen wie der Tertius mit 700 m Seigerverwurf als auch die mittleren und kleinen sein. Das Störungsgebirge bzw. das Ganggestein besteht aus dem dislozierten Flözführenden mit Sandstein, Sandschiefer, Schieferton und Flözresten. Unter diesen sind die Sandschiefer für die Vererzung am günstigsten, da sie bei der tektonischen Beanspruchung zu einzelnen Bruchstücken zerfallen und mit Erz und Gangart verkittet das für das Ruhrgebiet typische Brekzienerz ergeben.