Nachruf

Nachruf für Walther Gothan

[Obituary for Walther Gothan]

Hartung, Wolfgang

Kurzfassung

Am 30. Dezember 1954 ist Walther Gothan im 76. Jahr seines Lebens von uns gegangen. Die Folgen einer Operation im Frühsommer dieses Jahres waren überwunden. In der alten Schaffenskraft schmiedete er Pläne. So schied er plötzlich und unerwartet aus dem Glauben heraus, sich der Fülle seiner Arbeiten wieder widmen zu können. Am 26. August 1879 wurde er im Mecklenburger Land in dem Städtchen Woldegk, nahe bei Neustrelitz, als Sohn einer Handwerkerfamilie geboren. Er besuchte die Gymnasien in Neustrelitz, Doberan und Goslar a. H. und studierte nach einem Jahr praktischer Arbeit als Bergbaubeflissener in Clausthal und Berlin Bergbau und Geologie. An der Berliner Bergakademie fand er in Henry Potonié, dem eigentlichen Begründer der geologischen Richtung in der deutschen Paläobotanik und der Erforschung der Karbonflora, seinen wissenschaftlichen Lehrer, der seinen Lebensweg bestimmte. An der Universität Berlin nahm er das Studium der Botanik bei Ascherson, Graebner, Engler und Schwendener hinzu und erhielt von Henry Potonié das Thema seiner Doktorarbeit über die „Anatomie lebender und fossiler Gymnospermenhölzer“, mit der er 1904 in Jena im Fach Botanik und den Nebenfächern Geologie, Chemie und Philosophie promovierte. Mit der Botanik begegnete sein wissenschaftlicher Weg alter Neigung. Die Liebe zur Natur hatte ihm frühzeitig eingehende floristische Kenntnisse gegeben und ihn zur Beschäftigung mit der Vogelwelt und ihren vielfältigen Stimmen geführt. Alles das kam aus ihm selbst.

Schlagworte

obituary • Paläobotanik • paleobotany