Résumé

Klimaprovinzen und Bodenbildung in den USA

[Climatic provinces and soil formation in the USA]

Diez, Th.

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Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 116 Heft 3 (1967), p. 1028 - 1028

publié: Jan 1, 1967

DOI: 10.1127/zdgg/116/1967/1028

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Kurzfassung

Während die Böden Deutschlands in erster Linie vom Gestein geprägt werden, sind die flächenhaft verbreitetsten großen Bodengruppen der USA im wesentlichen klimatisch bedingt. Im kühltemperierten Klima der östlichen Staaten an der kanadischen Grenze kommen Podsole vor. Daran schließen sich nach Süden die Parabraunerden (Gray Brown Podzolic Soil) und — im feuchtwarmen, subtropischen Klima der Südstaaten — die Roten und Gelben Podsoligen Böden (Red Yellow Podzolic Soil) an. Nach Westen folgen bei zunehmender Trockenheit und Kontinentalität des Klimas die Prairieböden (Brunizem), die Schwarzerden (Chemozem), die Kastanienfarbigen Böden (Chestnut) und die Braunen Ariden Böden (Brown Soil). Im Bereich der Rocky Mountains wechseln flachgründige, steinige Böden mit den Grauen und Roten Wüstenböden des ariden Klimas. Aus der Vielfalt der Großen Bodengruppen wurden die Roten und Gelben Podsoligen Böden, die Prairieböden, Schwarzerden und Kastanienfarbigen Böden sowie die Roten Wüstenböden herausgegriffen und anhand von Farbdias hinsichtlich ihrer Morphologie, ihrer Genese und ihrer Vergesellschaftung näher erläutert. Die Roten und Gelben Podsoligen Böden sind charakterisiert durch einen gelbbraunen, tonverarmten, schluffig-lehmigen Oberboden (Eluvialhorizont) und einen dichten, tonigen, roten, rotgelben oder gelben Unterboden. Die große Entwicklungstiefe (häufig über 2 m), die kaolinitische Tonmineralzusammensetzung des Unterbodens und die nicht seltene Lößüberdeckung der Böden lassen darauf schließen, daß es sich in den meisten Fällen um fossile Bodenbildungen handelt. Der Brunizem ist ein äußerst fruchtbarer Boden im semihumiden Klima (durchschnittliche Niederschlagsmenge 850—650 mm, durchschnittliche Jahrestemperatur 10, 5—7, 5° C) mit mächtigem, humosem A-Horizont (C/N-Verhältnis ca. 12: 1) und schwach bis mäßig tonangereichertem, gelbbraunem Bt-Horizont. Mächtigkeit und Humusgehalt des A-Horizontes sowie der Grad der Tondurchschlämmung nehmen von SE nach NW mit zurückgehender Niederschlagsmenge und Temperatur allmählich ab. Die mächtigen, heute schwarzerdeähnlichen A-Horizonte scheinen unter dem Einfluß eines wasserstauenden Untergrundes bzw. eines früher höherstehenden Grundwasserhorizontes entstanden zu sein. Die nordamerikanische Schwarzerde unterscheidet sich von dem Prairieböden durch eine etwas höhere Basensättigung, eine geringere Entwicklungstiefe und das Fehlen jeglicher Tondurchschlämmung. Im Gegensatz zu der typischen Schwarzerde Rußlands besitzt sie einen Bv-Horizont. Ihr Verbreitungsgebiet ist die Langgrassteppe im Übergangsbereich vom semihumiden zum semiariden Klima (Niederschläge um 500 mm, Jahrestemperatur 2—5° C). Der Kastanienfarbige Boden, in Norddakota in der Kurzgrassteppe bei Niederschlägen zwischen 350—450 mm vorkommend, hat seinen Namen von der krärtigbraunen Farbe des Bv-Horizontes. Der A-Horizont ist kaum über 10 cm mächtig und weniger humushaltig (org. Subst. ca. 2, 5%, C/N-Verhältnis 11—12: 1). Die Basensättigung beträgt über 80%. Der Rote Wüstenboden in der Erscheinungsform eines rotbraunen, steinig-lehmigen, bis etwa 30 cm mächtigen Bt-Horizontes über einem mächtigen, meist nagelfluhartig verfestigten Kalkanreicherungshorizont konnte auf Grund der geomorphologisch-bodenkundlichen Arbeiten von R. V. Ruhe im Rio Grande-Tal/New Mexico eindeutig als fossiler Boden mittelpleistozänen Alters bestimmt werden. Ah- oder ApHorizonte sind nur dort noch erhalten, wo sie durch junge Lavadecken bzw. klastische Sedimente verschüttet und somit vor der Erosion bewahrt wurden. Der rezente Wüstenboden, auf einer etwa 2600 Jahre alten Landoberfläche untersucht, läßt außer einer sehr schwachen Kalkanreicherung von ca. 2% kaum irgendwelche Anzeichen einer Bodenbildung erkennen.

Mots-clefs

Bodenbildung • USA