Original paper
Fructificationsweise der Steinkohlen - Calamarien
Weiss
Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 28 Heft 1 (1876), p. 164 - 167
published: Jan 1, 1876
Kurzfassung
Die damals gehegte Hoffnung, bald eine ausführlichere Darstellung über die Fructificationsorgane der Calamarien folgen lassen zu können, hat sich aus dem Grunde nicht erfüllt, weil die zur Herstellung der erforderlichen Zeichnungen und Tafeln ihm disponiblen Kräfte allzu beschränkt waren. Inzwischen hat sich an weiterem Materiale manches Neue ergeben, das unsere Kenntniss dieser Pflanzentheile sehr erweitert und ergänzt, so dass der Vortragende glaubt, jetzt eine neue Mittheilung hierüber schuldig zu sein, umsomehr als gewisse ideale Darstellungen, welche über die Organisationsweise der Calamarienähren Bilder zu geben den Zweck hatten, in neuere Werke überzugehen angefangen haben. Für diesmal beschränkte sich der Vortragende auf diejenigen Aehren, welche man bisher wohl allgemein als zu Annularia gehörig betrachtet hat (Bruckmannia Stbg. zum Theil) und welche in drei vorgelegten Tafeln und einigen Originalen näher erläutert wurden. - Die Zurechnung der sogenannten Annularienähren zur Annularia gründete sich bis jetzt eigentlich nur auf das Zusammenvorkommen isolirter Aehren mit isolirten beblätterten Zweigen von Annularia. Die wirkliche Verbindung jener mit diesen ist noch niemals so bekannt geworden, dass sie unzweifelhaft geblieben sei. Dagegen ist die Bergakademie im Besitze eines (von Herrn Mahr in Ilmenau gesammelten) werthvollen Stückes, woran die Befestigungsweise der Aehren am Stengel wohl erhalten ist. Aber diese Verbindung ist hier eine solche, wie sie nicht zu erwarten war, daher die Frage vor Allem an den Beobachter herantritt, ob der hier vorliegende Aehren-tragende Stengel denn wirklich zu Annularia gerechnet werden dürfe oder nicht, vielleicht zu Calamites oder Asterophyllites.