Original paper
Labyrinthodonten-Reste des oberschlesischen Muschelkalkes.
Kunisch, Hermann
Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 42 Heft 3 (1890), p. 377 - 385
published: Jan 1, 1890
Kurzfassung
Die Familie der Labyrinthodonten ist im Muschelkalke sprlich vertreten und aus dem oberschlesischen Muschelkalke bis zum Jahre 1884 berhaupt nicht bekannt geworden. Seitdem sind folgende hierher gehrige Versteinerungen aus diesem Gebiete gefrdert worden. I. Scdeldecke von Capitosaurus Silesiacus nov. spec. Die Schdeldecke habe ich im Frhjahre 1889 zu Gogolin in einem Kalksteinbruche der Gogolin-Goradzer Kalk-Actien-Gesellschaft, welcher dem von Eck als Chorzower Schichten bezeichneten Niveau des oberschlesischen Muschelkalkes angehrt, aufgenommen. Sie ist nicht vollstndig, sondern nur in der linken Hlfte berliefert, und zwar im Abdruck (Taf. XX, Fig. 1) und teilweise auch im Substanz (Fig. 2). Die Versteinerung hebt sieh durch weissliche Farbe von der Unterlage, welche von brunlich grauem, dichtem und festem Kalksteine gebildet wird, deutlich ab. Um selbige in ein handliches Format zu bringen, musste die Kalksteinunterlage zersgt werden. Whrend dieses Verfahrens lsten sich die Knochenreste stckweise los und Hessen den unversehrten Abdruck zurck. Die Knochenstcke wurden sorgfltig gesammelt und konnten theilweise wieder verbunden werden. Der Abdruck (Fig. 1) besitzt einen annhernd elliptischen Umfang, ist 19 cm lang und misst in der grssten Breite 8 cm. Aus ihm tritt die Augenffnung (A) durch die braune Farbe und das unregelmssige Relief der sie ausfllenden Gesteinsmasse auffllig hervor.