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Strukturen deutscher Marmore

[Structures in German marbles]

Schmidt, Hermann

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Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft Band 90 Heft 10 (1938), p. 620 - 622

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published: Dec 20, 1938

DOI: 10.1127/zdgg/90/1938/620

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Kurzfassung

Zum Zweck einer schärferen Begriffsbildung ist der Ausdruck Marmor von einigen Petrographen auf makroskopisch körnige Kalke beschränkt worden. Es ließ sich ertragen, daß der Trochitenkalk zwar makroskopisch körnig, aber kein Marmor ist. Indessen hat mit dem Marmorgewerbe das Wort Marmor in der deutschen Sprache sich in anderm Sinn so weit durchgesetzt, daß jener Definitionsversuch heute als gescheitert gelten muß. Es heißt wohl in einer Werbeschrift des Zentralverbandes des deutschen Marmorgewerbes:, Im Gegensatz zum Architekten bezeichnet der Geologe nur den körnigen kristallinen Kalkstein als Marmor." Tatsächlich aber hat schon v. DECHEN 1873 jeden polierfähigen Kalk als Marmor bezeichnet, worin ihm viele Geologen folgten. In ähnlicher Weise liegt bei der Grauwacke ein Fall vor, in dem sich unsere Wissenschaft nicht in einen Gegensatz zum Sprachgebrauch des deutschen Volkes stellen sollte. Praktisch spielen die dichten, als Marmor verschliffenen Kalksteine im Vergleich zu den körnig-kristallinen eine stets zunehmende Rolle. Dauerhaft und schmutzfeindlich soll der Werkstoff sein, auf den Schimmer legt der moderne Mensch weniger Wert. Außer der Haltbarkeit und Dichte haben die Marmore vor den Kunststeinen die Eigenschaft voraus, daß ihre Flächen in harmonischer Weise gegliedert sind. Gewisse Grundzüge des Aufbaues kehren bei Marmoren verschiedener Herkunft und verschiedener Färbung wieder. Nach der Bezeichnungsweise SANDER'S handelt es sich um Anlagerungsgefüge.

Keywords

Marmor • Kalk • Geologie • Germany