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Es gab diese Umweltwirkungen schon zur Zeit des massiven Ausbaus von Bergbau und Industrie im 19. Jahrhundert, doch erreichten sie in kommunistischer Zeit vorher nicht gekannte Ausmaße und Intensitäten. Sie werden nur mit großem Aufwand einzudämmen, in manchen Fällen nicht mehr völlig sanierbar sein. So sind im Bereich des tschechischen Kreises [okres] Karviná 115 km2 oder 33% der Gesamtoberfläche des Kreises um bis zu 30 m abgesunken. Siedlungen wurden dadurch zerstört und wertvolle Kulturflächen in kaum nutzbares Land verwandelt.
Die Senkungsvorgänge gehen auch nach Ende des Kohlenbergbaus weiter und sind nach Intensität und Ausdehnung schwer abzuschätzen. Raumplanung und Transformationsprozess in dieser Region stoßen daher auf große Unwägbarkeiten. Eine von Miroslav HAVRLANT (Ostrau), Andrzej T. JANKOWSKI und Sylvester SADOWSKI (beide Sosnowiec) entworfene Karte stellt im Maßstab 1:200000 für Flächen von je 2x2 km Größe den Anteil anthropogener Reliefveränderungen an der Gesamtfläche und deren jeweilige Hauptursachen dar. Ein Begleitheft der Autoren JANKOWSKI und HAVRLANT in deutscher und englischer Sprache beschreibt den Industrialisierungsprozess in Oberschlesien, die Arten, Ursachen und Auswirkungen von Reliefveränderungen und vermittelt anhand von Bildmaterial einen anschaulichen Eindruck der Umweltzerstörung.