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Alle Neubearbeitungen der Gattung Pinnularia in diesem Jahrhundert
basieren mehr oder minder stark auf der Zusammenfassung von Cleve
(1895). Hustedt (1930) brachte zwar einige Ergänzungen, seine
Artbeschreibungen sind aber vielfach Übersetzungen der Ausführungen
von Cleve. Seine wertvollen Zeichnungen in den Tafeln 385-393 von
A. Schmidt et al . (1934) sollten die Basis für eine umfangreiche
Überarbeitung dieser Gattung abgeben, bei den vielen Aufgaben, die
sich Hustedt vorgenommen hatte, kam er aber nicht mehr dazu. Im
übrigen zeigen diese Tafeln, daß er doch weitgehend die konservative,
von Cleve vorgegebene Linie, beibehalten wollte, denn von den
kritischen Arten enthalten die Tafeln nur wenig oder gar keine
Bilder. Auch seine späteren Kommentare zu dieser Gattung im
Zusammenhang mit Neubeschreibungen und Diskussionen in Floren
enthalten nichts grundsätzlich Neues.
Die Gattung Pinnularia ist eine der wenigen Großgattungen bei den
Naviculaceen, bis heute wurden fast 2000 Taxa (Arten, Varietäten,
Formae) gültig beschrieben. Viele dieser "Taxa" sind nur Ausschnitte
aus Teilungszyklen, oft gibt es aber dann für ein und denselben
Teilungszyklus mehrere Taxa. Bei dem heutigen Erkenntnisstand kann man
in Europa mit etwa 100 Pinnularia-Arten rechnen. Insgesamt findet sich
in der Gattung Pinnularia wohl die umfangreichste Abwandlung ein und
desselben Grundbauplanes bei den Naviculaceen. Das erleichtert
einerseits die Zuordnung von Sippen zu dieser Gattung und ihre
Abgrenzung zu anderen Gattungen, erschwert aber die Abgrenzung der
Sippen untereinander.