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Inhalt der vorliegenden Arbeit war die Weiterentwicklung der bislang
eingesetzten Methode der Flechtenexposition mit dem Ziel, die
lufthygienische Situation auch bei insgesamt geringer Belastung
schnell(er) und zuverlässig(er) zu erfassen. Es sollte ein
"ganzheitliches" Konzept entwickelt werden, das, beginnend mit
Selektionskriterien für die Auswahl von für die Exposition
geeigneten Flechtenthalli, über die Beschreibung geeigneter
Untersuchungsmethoden zur Bestimmung der Flechtenvitalität bis zur
Entwicklung geeigneter Methoden zur Auswertung und Interpretation der
Ergebnisse, einen kompletten Leitfaden für die Exposition von Flechten
bietet.
Im Rahmen der Untersuchungen wurden zunächst von Juli 1990 bis Juli
199l an l4 Standorten im Stadtgebiet von Hannover, die die für eine
Großstadt typischen Bebauungs- und Nutzungsstrukturen repräsentierten,
Flechten der Art Hypogymnia physodes (L.) Nyl. exponiert. Die Thalli
waren im Frühjahr im Naturschutzpark "Lüneburger Heide" (100 km
nördlich von Hannover) von der Borke umgestürzter Eichen gelöst, auf
Korkunterlagen befestigt und drei Monate an die Veränderung des
Mikroklimas akklimatisiert worden. Vor der Exposition wurden die
Flechten einer strengen Selektion unterworfen: Nur Thalli ohne
sichtbare Beschädigungen, mit ähnlichem Gewicht und vergleichbarer
CO2-Fixierungsrate wurden ausgewählt. In Kombination mit der
Akklimatisation wurde durch dieses "screening" die intraspezifische
Variabilität der exponierten Flechten verringert und der Einsatz
unterschiedlich angepaßter "Ökotypen" verhindert.