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Die mitochondriale genetische Information der Sproßhefe Saccharomxces
cerevisiae und der Spalthefe Schizosaccharomyces pombe wurden
verwendet, um Replikationssequenzen für DNA-Vektoren zu gewinnen. Die
Untersuchung dieser mitochondrialen Vektoren erbrachte zusammengefaßt
folgende Ergebnisse:
1. Ein in-vivo-Replikationsursprung des
S.cerevisiae-Chondrioms (ori 1) wurde in ein Hybridplasmid
kloniert und induzierte dessen autonome Replikation nach
Transformation eines S.cerevisiae-Wirtsstammes.
2. Der Replikationsort des mitochondrialen Vektors (pScL3) ist der
Kern. Hinweise für eine Einschleusung des Vektors in die Mitochondrien
liegen nicht vor.
3. Das vollständige S.pombe-Chondriom wurde in Form einzelner
Restriktionsfragmente in Hybridplasmiden kloniert. Zwei dieser
mitochondrialen Vektoren (pPM2014 und pPM2174) zeigten autonome
Replikationsfähigkeit im homologen Wirt.
4. Die Analyse der heterologen Replikationsinitiation ergab, daß der
S.cerevisiae-Ursprung ori 1 in S. pombe keine autonome
Replikation induziert. Dagegen besitzen verschiedene Fragmente des
S. pombe-Chondrioms Replikationsaktivität in
S.cerevisiae. Eine vergleichende Eingrenzung der
Replikationsbereiche im homologen und heterologen Wirt zeigte, daß
unterschiedliche Regionen für die Replikationsinitiation in den bei
den Wirten verantwortlich sind.
Die Arbeit hat aufgezeigt, daß in zwei nicht-verwandten Ascomyceten
das endogene Chondriom Basis für die Erstellung replizierender
Vektoren sein kann.
Die heterologe Replikation dieser mitochondrialen Vektoren ist nicht
generell möglich, doch können die S. pombe-Vektoren, die im
homologen Wirt wie im heterologen Wirt S.cerevisiae autonom
replizieren, Grundlage für die Entwicklung eines eukaryotischen
Vektorsystems mit breiterem Wirtsspektrum sein.