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Bis zur Entdeckung der ersten Transposonen ("Kontrollelemente") beim
Mais durch Barbara McClintock Ende der 40er Jahre wurde die Lage der
Genorte als konstant und das Genom als statisch angesehen. In den
letzten Jahrzehnten hat sich überraschenderweise ein ganz anderes Bild
ergeben: Das Genom vieler - wenn nicht sogar aller - Organismen
enthält genetische Elemente, die ihre Lage im Genom verändern
können. Insbesondere die Genome der Eukaryonten weisen zusätzliche
DNA-Abschnitte auf, die ein Vielfaches der Menge an Strukturgenen
ausmachen. Diese DNA-Abschnitte liegen häufig in hohen Kopiezahlen
vor und werden als "repetitive DNA" bezeichnet. Solche repetitiven
DNA-Spezies sind z.T. durch die Einwirkung mobiler Elemente
entstanden oder im Genom selbst mobil. Aus dieser Sicht erscheint es
fast erstaunlich, daß dennoch die Funktion essentieller Gene nicht
beeinträchtigt wird. Dies läßt sich aber durch den hohen
Selektionsdruck auf die Erhaltung lebenswichtiger Funktionen erklären.
Das häufige Vorkommen dieser Elemente im Genom ist einer der Gründe
dafür, daß diese mobilen Elemente Schwerpunkte der Grundlagenforschung
darstellen. Die Analyse der Mobilität, ihr evolutionärer Ursprung und
Anwendungsmöglichkeiten bei der Genmanipulation sind hier ebenfalls zu
nennen.