Nach der Einleitung wird in einem ersten Abschnitt des Buches das
Untersuchungsgebiet vorgestellt, in einem weiteren werden erfreulich
gründlich und ausführlich die angewandten Methoden dargestellt und
diskutiert. In einem ersten Hauptteil wird die Waldvegetation des
Gebietes beschrieben. Für jede der unterschiedenen acht Assoziationen
und Gesellschaften (Aceri monspessulani-Quercetum, Galio-Carpinetum,
Galio-Fagetum, Fraxino-Aceretum, Luzulo-Quercetum petraeae,
Betulo-Quercetum roboris, Quercus petraea-Desehampsia
flexuosa-Gesellschaft, Luzulo-Fagetum) wird bzw. werden Physiognomie
und Artenzusammensetzung (einschließlich der Unterscheidung von
ähnlichen Gesellschaften) beschrieben, ihre floristische
Untergliederung dargestellt, die Standortsmerkmale, auch die
differenzierenden der Untereinheiten, geschildert, Vorkommen im Gebiet
und Schutzwürdigkeit behandelt sowie abschließend synsystematische
Fragen diskutiert. Zusammenfassend wird die Vergesellschaftung der
Waldgesellschaften geschildert und versucht, das natürliche Waldbild
des Untersuchungsraumes zu skizzieren.
In einem weiteren Teil der Arbeit wurden Bodentemperaturen in
Waldgesellschaften gemessen. Hierfür wurden an einem annähernd
kegelförmigen Berg Temperaturfühler mit Datenloggern in 5 cm Tiefe in
sechs verschiedenen Waldgesellschaften vergraben. Die Meßperioden
währten von März 1999 bis Januar 2000 und von April bis September
2000. Zusätzlich wurden auf Meßgängen mit Einstichthermometern
Bodentemperaturen gemessen, teilweise zur Kontrolle der
Datenlogger-Messungen. In einem weiteren Abschnitt wird versucht, das
Vorkommen wärmeliebender Waldgesellschaften in Abhängigkeit von den
Standortsbedingungen mit statistischen Methoden zu modellieren. Ein
letzter Abschnitt synthetisiert die Ergebnisse der
pflanzensoziologischen Untersuchungen, der Modellierucngen und der
Untersuchungen der Bodentemperaturen zu einer zusammenfassenden
Darstellung der wärmeliebenden Waldgesellschaften und ihrer
Standortsbedingungen. Hohe Bodentemperaturen und zeitweilige
Bodentrocknis sind die wichtigsten Standortsfaktoren wärmeliebender
Wälder, daneben sind Boden-Gründigkeit und Skelettanteil von
Bedeutung. Zusammenfassung, Literaturverzeichnis und ein Anhang mit
Listen und Tabellen beschließen den Band.
Der pflanzensoziologische Teil der Arbeit, die Darstellung der
Waldgesellschaften, besticht durch seine Klarheit und Stringenz. Wer
sich für mitteleuropäische Wälder interessiert, muß diese Darstellung
zur Kenntnis nehmen und wird sie mit Gewinn lesen. Demgegenüber ist
die Darstellung der Bodentemperatur-Untersuchungen bei weitem nicht
so klar und etwas zu sehr in die Darstellung der einzelnen
Melsvorgänge zersplittert. Das Modellierungskapitel schließlich stellt
hohe, m. E. zu hohe Ansprüche an das Vorwissen der LeserInnen und mag
von manchen daher eher als Ballast empfunden werden.
Franz Schuhwerk
Ber.Bayer.Bot.Ges. 73/74, 31.12.2004, S. 243