Die in dieser Arbeit vorgestellten Untersuchungen im Grünland des niedersächsischen Elbtals wurden im Rahmen eines interdisziplinär angelegten Forschungsvorhabens unternommen. Ziel dieser Arbeit war zum einen die ökologische Charakterisierung der vorgefundenen Pflanzenbestände im Bereich aktuell landwirtschaftlich genutzten Grünlandes. Zum anderen sollten für eine erfolgreiche Umsetzung von Naturschutzzielen mit der Landwirtschaft Planungs-Grundlagen geschaffen und Wege gezeigt werden, wie Aufwüchse von Naturschutzflächen in landwirtschaftlichen  Betrieben verwertet werden können. Die hier gezeigten Ansätze sollen eine Synthese der Bewertung von Grünland aus naturschutzfachlicher und aus landwirtschaftlicher Sicht ermöglichen.
			
		 
    
		
			
			
  			
        Floodplain grassland is in the focus of both, nature conservationists and farmers. Naturally, they have differing interests regarding its management. This thesis aims at bringing different viewpoints together. For this purpose, at the River Elbe, in Lower Saxony (Germany), a wide range of grassland-types occuring in the floodplain was analysed. Abiotic parameters of soil and flooding conditions and also ways of management were analysed and tested for correlation with vegetation structure to characterise the ecological situation. This value of the biota was assessed by means of phytosociological relevés, which were related to established conservation value in the literature. Also, yield and forage value of phytomass were recorded, to define the agricultural value of the grasslands. As a result, a significant correlation between species composition and forage value was found. This made it possible, to give a parameter-based synopsis for the utilisation of the herbage of the different grassland types under several management conditions are shown.
			
		 
    
		
			
				 
				Bespr.: Kieler Notizen zur Pflanzenkunde in Schleswig-Holstein und Hamburg, 33/2
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        Die Dissertation von Chr. Franke gibt einen detaillierten Überblick über Pflanzengesellschaften, Standortverhältnisse, Phytomasseproduktion und Futterqualität der Grünlandbestände an der unteren Mittelelbe. Zwischen 1998 und 2000 wurden auf 69 Probeflächen Untersuchungen zu den genannten Parametern durchgeführt, um die ökologischen Bedingungen und die landwirtschaftlichen Eigenschaften des Grünlands zu charakterisieren. Die wesentlichen Ergebnisse: Die Grünlandvegetation der Elbtalaue wird vor allem durch die hydrologischen Bedingungen (Anzahl Überflutungstage) und das Nutzungsregime beeinflusst, während die Bodeneigenschaften eine untergeordnete Rolle spielen. Besonders artenreiche Stromtalwiesen haben sich unter 2-schüriger Mahd entwickelt. Sowohl Trockenmasseproduktion als auch Futterqualität variieren stark zwischen den untersuchten 12 Pflanzengesellschaften, so dass sich in der Vegetationszusammensetzung letztlich auch das landwirtschaftliche Verwertungspotenzial widerspiegelt. Insgesamt ist das Werk ein (positives) Beispiel für die gute alte (deutsche) Doktorarbeit: Eine Vielzahl von Einzelergebnissen, die für den grünlandinteressierten Leser und Datensammler von großer Bedeutung sein können. Allerdings wartet der (angloamerikanisch) geprägte Vegetationsökologe vergeblich auf die konkreten, zu überprüfenden Hypothesen oder manipulative Experimente zur Analyse bestimmter Prozesse oder Mechanismen. Man kann nicht alles haben und muss sich manchmal entscheiden: Ich bin froh, dass ich mich als  "grassland ecologist"  auch für das Lesen und die  Besprechung dieser Dissertation entschieden habe, denn nun habe ich das Werk in meinem Bücherregal stehen und kann bei Bedarf auf die dort dargestellten Ergebnisse und Zusammenhänge zurück greifen! 
Kai Jensen
			
 
    
		
			
			
  			
        Abbildungsverzeichnis	3
	Tabellenverzeichnis	5
	Definitionen und Abkürzungen	7
	1 Einleitung	10
	
	2 Material und Methoden 	13
	2.1 Untersuchungsgebiet 	13
	2.2 Untersuchte landwirtschaftliche Betriebe	19
	2.3 Witterungsverlauf im Untersuchungszeitraum	21
	2.4 Probeflächenauswahl	21
	2.5 Bodenanalysen	23
	2.6 Berechnung der Uberflutungshäufigkeit	23
	2.7 Erhebung von Bewirtschaftungsdaten	24
	2.8 Vegetationsaufnahmen und synsystematische Einordnung	26
	2.9 Untersuchung der oberirdischen Phytomasse	27
	2.9.1 Ermittlung von Trockensubstanzerträgen	28
	2.9.2 Analyse von Inhaltsstoffen in der Phytomasse	28
	2.9.3 Bestimmung der Futterqualität	30
	2.9.3.1 Aktuelle Futterqualität 	30
	2.9.3.2 Potentielle Futterqualität	30
	2.10 Verwertungspotenziale für die Phytomasse 	31
	2.11 EingesetztestatistischeVerfahren	31
	
	3 Ergebnisse	33
	3.1 Vegetation 	33
	3.1.1 synsystematische Einordnung 	33
	3.1.2 Artenreichtum und Evenness	39
	3.1.3 Einfluss von Bodeneigenschaften	41
	3.1.4 Einfluss der Uberflutungshäufigkeit	45
	3.1.5 Einfluss der Nutzungweise	50
	3.1.6 Vegetation und Einflussfaktoren in der Zusammenschau 	54
	3.2 Trockensubstanzerträge	58
	3.3 Inhaltsstoffe in der Phytomasse 	60
	3.3.1 Stickstoff- und Rohproteingehalte	61
	3.3.2 Rohfasergehalte	65
	3.3.3 Rohaschegehalte	67
	3.3.4 Phosphor- und Kaliumgehalte und -entzüge	70
	3.4 Futterqualität	74
	3.4.1 Netto-Energiegehalte	74
	3.4.2 Potentielle Futterqualität	79
	3.5 Qualität der Phytomasse in Abhängigkeit von Nutzungszeitpunkt
	und Artenzusammensetzung	84
	3.5.1 Regressionsanalysen anhand des Nutzungszeitpunktes	84
	3.5.2 Einfluss der Artenzusammensetzung auf die Qualität
	der Phytomasse	88
	3.5.3 Schnittverzögerung im zweiten Aufwuchs	91
	3.6 Energieerträge	91
	3.7 Verwertungspotenziale durch Tiere	93
	
	4 Diskussion 	102
	4.1 Vegetationsökologische Besonderheiten von Grünland in der
	Elbtalaue 	1 02
	4.2 Was bestimmt die Futterqualität- der Nutzungstermin oder die
	Artenzusammensetzung?	1 09
	4.3 Verwertungspotenziale für die Phytomasse von
	Grünlandgesellschaften des Elbtals 	1 16
	4.3.1 Verwertungspotenziale durch Tiere	116
	4.3.2 Weitere VerwertungsmöOlichkeiten	122
	4.4 Naturschutzfachliche und landwirtschaftliche Bewertung von
	Grünlandbeständen: Ist eine Synthese möglich?	125
	
	5 Zusammenfassung 	139
	
	6 Summary	143
		
	7 Literatur	144