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Die Limnologie erstreckt sich in ihrer Gesamtheit auf alle Verhältnisse der Binnengewässer. Sie zerfällt in zwei Hauptteile, die limnische Hydrographie und die limnische Hydrobiologie. Letztere hat sich neben rein theoretischer Forschungsarbeit auch angewandten Zielen zugewendet und damit für die Praxis eine große Bedeutung erlangt. Die Forschung bleibt nicht, wie früher, bei der örtlichen Bestandesaufnahme stehen, sondern wendet sich in erster Linie den kausalen Zusammenhängen der Produktionserscheinungen zu und erreicht dadurch als Grundlage der Produktionsbiologie in ihrer Auswirkung für die Fischerei als Fischereibiologie größte Bedeutung. Die in den letzten zehn Jahren seitens der verschiedenen theoretischen und praktischen Hydrobiologen ausgeführten Untersuchungen haben zu grundlegenden Unterschieden in der Beurteilung und Klassifikation der Gewässer nach den Produktionsmengen und -ursachen geführt, welche uns kausale Rückschlüsse und Ausblicke gestatten, die für die Ausübung der Fischerei von eminenter "Wichtigkeit sind. Von den bisher zur Untersuchung gelangten zahlreichen Gewässertypen sind wohl die Seen die am meisten und gründlichst studierten Objekte. Auch in fischereibiologischer Richtung liegen diesbezüglich dank der Untersuchungen namhafter Forscher wertvolle Ergebnisse vor. WVenn wir hier von den Untersuchungen norddeutscher und nordischer Seen absehen, so sind es besonders die Alpenseen und alpinen Randseen der Schweiz, Bayerns, Österreichs und Oberitaliens, welche in den letzten Jahren Gegenstand besonderer Studien waren. Die wichtigsten derselben tunlichst zusammenzufassen und aus dieser Zusammenstellung auf Grund eigener vieljähriger Erfahrungen und Untersuchungen in den österreichischen Alpenseen Richtlinien für die fischereiliche Bewirtschaftung der alpinen Becken zu erhalten, ist der Zweck der vorliegenden Darstellung, welche somit als erster Versuch einer speziellen die Alpenseen umfassenden Fischereibiologie aufzufassen ist.