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Russland nimmt unter anderem bei Aluminium, Diamanten, Eisen und Stahl, Erdgas, Erdöl, Kalidüngern, Magnesium, Nickel, Platinmetallen und Titan eine führende Rolle auf den Rohstoffmärkten ein. Außer bei Aluminium und Titan, die auf Grund kostengünstiger Elektroenergie größtenteils auf der Basis importierter Vorstoffe produziert werden, liegt das Land auch bei den entsprechenden Rohstoffreserven auf den vordersten Plätzen in der Weltstatistik.
Mit den Wirtschaftsreformen in Russland und in den anderen Ländern der GUS bzw. des RGW brachen für die russischen Bergbaugesellschaften die Abnehmerstrukturen in ihren Grundfesten zusammen. Bei der Umorientierung auf den Weltmarkt waren die Gesellschaften einerseits mit zumeist höheren Qualitätsanforderungen konfrontiert, die erhebliche Investitionen in die Aufbereitungs- und Verarbeitungstechnik verlangten, und wurden andererseits durch Antidumpingzölle belastet, da sich marktwirtschaftliche Prinzipien nur schrittweise einführen ließen.
Mit 1,1 % Staatsanteil an der Produktion in der Brennstoffindustrie, 0,1 % in der Eisen- und Stahlerzeugung und 5,7 % in der NE-Metallurgie ist der Privatisierungsprozess generell in allen Rohstoffbranchen weit fortgeschritten. Im Zuge der Reformen stieg die Zahl kleinerer Unternehmen, insbesondere in der verarbeitenden Industrie, sprunghaft an. Auf der Basis der ehemaligen Kombinate bildeten sich bei deren Privatisierung Bergbaukonzerne heraus, die nach Zukäufen und Fusionen zu den größten Rohstoffunternehmen der Welt gehören.
Die Russische Föderation ist für Deutschland das wichtigste Lieferland mineralischer Rohstoffe. Deutschland bezieht als größter Handelspartner Russlands in bedeutenden Mengen metallische und nichtmetallische Rohstoffe sowie rund 1/3 des Erdöl- und Erdgasbedarfs. Die Ruhrgas AG hat zur Stärkung der Importsituation einen Aktienanteil von rund 5 % am Gasgiganten Gazprom und somit einen Sitz im Aufsichtsrat des Konzerns erworben.
Weitere wesentliche Beteiligungen von deutscher Seite an russischen Rohstoffkonzernen sind jedoch kaum zu verzeichnen. Das bedeutendste Engagement im Bereich fester mineralischer Rohstoffe erfolgte durch die Gebrüder Knauf Westdeutsche Gipswerke, die an insgesamt 14 Standorten rund 200 Mio. EUR investierten und nunmehr 7.500 Mitarbeiter in Russland beschäftigen.