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Indiens Versorgung mit mineralischen Rohstoffen aus inländischen Quellen ist teilweise reichlich, so bei Eisen, Mangan, Chrom, Titan und Aluminium, zum Teil aber auch mangelhaft, wie bei den Buntmetallen, einigen Stahlveredlern und Kokskohle. Bei Erdöl bessert sich die Versorgungslage durch Nutzung neugefundener Lagerstätten. Der Energieverbrauch pro Kopf ist im Vergleich mit den Industriestaaten der Welt noch sehr niedrig (1973: etwa 3-6 vH westeuropäischer Länder). Steinkohle ist für Indien von großer wirtschaftlicher Bedeutung, obwohl nur ein Teil der Vorräte gut verkokbar ist. Die Förderung der Reviere in Nordost-Indien bewegt sich um 100 Mio t jährlich. Auf eine Ausweitung der Förderung wird hingearbeitet. Braunkohle ist für Süd-Indien als autochthone Rohstoff- und Energiequelle wichtig. Erdöl. Die Förderung Indiens aus land- und seeseitigen Feldern betrug 1977 10 Mio t Erdöl. Indien deckt mehr als ein Drittel seines Bedarfs aus eigenen Quellen. Die Abhängigkeit von Einfuhren soll sich künftig noch verringern. 1980 soll die Eigenversorgung mehr als 50 vH betragen. Uran. Einziges in Betrieb stehendes Bergwerk ist Jaduguda. Die indischen Uranerze sind geringhaltig, die Vorräte begrenzt. Thorium und Seltenerden. Die Monazit-Vorräte Indiens sind im Gegensatz zu den Uranerzen sehr umfangreich. Sie können als künftige Energiequelle große Bedeutung für das Land erlangen. Eisen. Uber Eisenerz-Vorräte verfügt das Land reichlich. Derzeit werden lateritische Hämatiterze gewonnen. Der Abbau von Magnetiterzen in größerem Umfang ist in Vorbereitung (z.B. Projekt Kudremukh) . Die jährliche Förderung von rd. 40 Mio t Eisenerz wird etwa zur Hälfte ausgeführt. Mangan. Mit einer Förderung von etwa 1,6 Mio t Manganerz ist Indien einer der führenden Produzenten. Die Vorratslage vor allem bei Reicherzen veranlaßte die Regierung zu Schutzmaßnahmen. Dadurch sind die Ausfuhren merklich gesunken. Sonstige Stahlveredler. Indien hat praktisch keine Bergwerks-Produktion von Nickel, Kobalt, Molybdän und Vanadin. Auch den größten Teil seines Bedarfs an Wolfram deckt es durch Einfuhren. Das Land fördert dagegen mehr als 400.000 t Chromerz im Jahr. Davon wird nur ein Viertel im Lande benötigt, der Rest nach Japan exportiert. Mit künftigen Einschränkungen der Ausfuhr ist zu rechnen. - Trotz großer Titanerz-Vorräte hat Indien an der Weltförderung von Ilmenit nur etwa 2 vH Anteil. Die Produktion von Ilmenit-Konzentrat beträgt 80 -100.000 t, die von Rutil-Konzentrat 3 - 4.000 t. Eine Steigerung erscheint möglich. Aluminium. Die Bauxit-Vorräte, die derzeit auf über 2 Mrd t geschätzt werden, bilden die Grundlage für eine Aluminium-Industrie, die in Asien nach Japan an zweiter Stelle steht. Die Bauxit-Förderung beträgt etwa 1,5 Mio t/J, die Roh-Aluminium-Produktion rd. 200.000 t/J. Kupfer, Blei und Zink. Die Bergwerks-Produktion von Kupfer ist mit rd. 30.000 t nicht groß und reicht nicht aus, den Inlandsbedarf zu decken. Die geringe Produktion von (1977) 7.500 t Blei und 36.000 t Zink reicht ebenfalls nicht zur Eigenversorgung aus. Silber, Gold. Die Silber-Ausfuhren fließen hauptsächlich aus den sich seit Jahrhunderten angesammelten hohen Beständen ab und stehen in keinem Verhältnis zu der geringen Eigenproduktion von 2-5 t/J. Die Gold-Produktion beträgt jährlich rd. 5.000 kg. Industrie-Mineralien wie Glimmer, Schwerspat, Bentonit, Disthen, Sillimanit, Magnesit, Kaolin und Speckstein werden im Lande reichlich gewonnen und auf dem Weltmarkt angeboten, zum Teil in verarbeiteter Form.