Image de couverture de:  - Auf den Spuren des Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz im Harz - Kurzführer und Erläuterungen Der Leibniz-Welterbe-Erkenntnisweg <i>Ideen und Innovationen</i> im Welterbe Oberharzer Wasserwirtschaft <br>
sowie Ergänzungsschleifen in Clausthal-Zellerfeld und Osterode und das externe Leibniz-Netzwerk im Oberharz und am Harzrand

Auf den Spuren des Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz im Harz - Kurzführer und Erläuterungen

Der Leibniz-Welterbe-Erkenntnisweg Ideen und Innovationen im Welterbe Oberharzer Wasserwirtschaft
sowie Ergänzungsschleifen in Clausthal-Zellerfeld und Osterode und das externe Leibniz-Netzwerk im Oberharz und am Harzrand

Hrsg.: Friedrich-W. Wellmer; Wolfgang Lampe; Jürgen Gottschalk; Ariane Walsdorf

[In the footsteps of the universal scholar Gottfried Wilhelm Leibniz in the Harz Mountains, Germany. Guidebook and explanations]

2020. 220 Seiten, 84 Abbildungen, 16x24cm, 580 g
Langue: Deutsch

ISBN 978-3-510-96865-7, brosch., Prix: 24.00 €

en stock, disponible

Bon de commande

fichier Bib TeX

Mots-clefs

Bergbau • Geologie • Harz • Wissenschaftsgeschichte

Contenu

Inhaltsbeschreibung Haut de page ↑

Dieser farbige Führer plus Erläuterungsband führt zu den Stätten von Gottfried Wilhelm Leibniz' Wirken, seinen Kontaktpersonen und anderen Orten mit Leibnizbezug im und am Harz.

Den Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) assoziiert man normalerweise eher mit Philosophie, Mathematik (Rechenmaschine) oder Physik, aber kaum mit Bergbau und Geologie.
Dabei bemühte er sich in zwei Phasen von 1680 bis 1686 und 1693 bis 1696 den Oberharzer Silberbergbau, eines der bedeutendsten Bergbaugebiete Europas im 17. Jahrhundert, technologisch zu verbessern.

Er wollte die Windkraft nutzen, um die Gruben zu entwässern und weitere Verbesserungen einführen, um die Erzförderung zu erleichtern. Leibniz' Engagement im Harz war sehr arbeitsintensiv.

So reiste Leibniz im Zeitraum von 1680 bis 1686 einunddreissig Male in den Oberharz und verbrachte dort etwa 165 Arbeitswochen. Clausthal und Zellerfeld wurden weitere Lebensmittelpunkte neben dem Welfenhof in Hannover, in denen er auch wesentliche philosophische und physikalische Schriften verfasste - »apud fodinas hercyniae« in Leibniz' Worten (bei den Gruben des Harzes).

Bespr.: Unser Harz 4/2020 Haut de page ↑

Dieser farbige Führer plus Erläuterungsband – summa summarum 222 Seiten – führt zu den Stätten der Arbeit von Gottfried Wilhelm Leibniz im Harz – eine wichtige Neuerscheinung, die es genauer anzuschauen lohnt.
Viel ist schon geschrieben worden über den Universalgelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz, doch die Allgemeinheit assoziiert ihn gemeinhin mit Philosophie, Mathematik oder Physik, kaum mit Bergbau und Geologie. Dabei bemühte er sich, den Silberbergbau im Oberharz, einem der bedeutendsten Bergbaugebiete Europas im 17. Jahrhundert, technologisch zu verbessern. So plante er u.a. Windkraft einzusetzen, um die Gruben zu entwässern. Leibniz’ Engagement im Harz war sehr arbeitsintensiv. Im Zeitraum von 1680 bis 1686 verbrachte er etwa 165 Arbeitswochen dort und sowohl Clausthal als auch Zellerfeld wurden neben dem Welfenhof in Hannover sein zweiter Lebensmittelpunkt. Hier verfasste er wesentliche philosophische und physikalische Schriften – „apud fodinas hercyniae“ („bei den Gruben des Harzes“), um es mit Leibniz’ Worten zu formulieren. Der von Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Wellmer, dem viel zu früh verstorbenen Dr. Wolfgang Lampe (†), Jürgen Gottschalk und Dr. Ariane Walsdorf herausgegebene Führer führt zu den Stätten von Leibniz’ Wirken, seinen Kontaktpersonen und anderen Orten mit Bezug zu Leibniz im und am Harz. Prof. Dr. Friedrich-Wilhelm Wellmer, spiritus rector der Leibniz-Welterbe-Erkenntniswege, ist ehemaliger Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) sowie des Niedersächsischen Landesamts für Bodenforschung. Diesen Autoren ist es gelungen, einen ansehnlichen Führer in zwei Bänden herauszugeben, der auch profunden Harzkennern noch Neues bieten kann!
Nach einführenden Kapiteln zum Thema wird der in die Harzer Welterbe-Landschaft eingebettete Leibniz-Welterbe- Erkenntnisweg beschrieben mit den Stationen Zellerfelder Münze, Haus von Caspar Calvör, Dietzelhaus. St. Salvatoriskirche, Eschenbacher Flutgraben und Unterer Eschenbacher Teich, Oberharzer Eisenbahnstrecke, gusseiserner Treibkessel am Brauhausberg, Trebra-Terrassen, Oberharzer Bergwerksmuseum und Oberer Eschenbacher Teich. Vier Ergänzungsrouten decken für den tiefergründig Interessierten weitere Stationen im Oberharz und auch im Südharz ab, denn Leibniz war auch dort aktiv – die Einhornhöhle bei Scharzfeld mit ihren fossilen Funden war ein Ideengeber für sein berühmtes Geologiebuch Protogaea.
Sehr empfehlenswert für ein ruhiges Wochenende – nicht nur zum Lesen, sondern auch zum Besuch einiger oder gar aller Stationen dieser beiden gründlich recherchierten Bände!

Friedhart Knolle

Unser Harz 4/2020

Bespr.: FOSSILIEN 2020/3 Haut de page ↑

Der berühmte Universalgelehrte und Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) zählt zu den Wegbereitern der Aufklärung in Deutschland. Dass er sich auch intensiv mit Geologie und Bergbau befasste, ist weniger bekannt. Seinerzeit erlebte der Silberbergbau im Harz eine Blüte und viele erhofften sich durch Investitionen in profitable Gruben Reichtum. Die wirtschaftlichen Erfolge waren aber – neben massiver Abgabenbelastung – durch Probleme bei der Wasserhaltung der Gruben und gleichzeitigem Wassermangel andernorts bedroht. Heute ist das Ensemble aus Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft UNESCO-Welterbe. Leibniz verbrachte viele Wochen im Harz und entwarf dabei technische Verbesserungen und Innovationen. So experimentierte er beispielsweise mit horizontalen Windmühlen, wie sie seinerzeit in China gebräuchlich waren. Die meisten seiner Ideen führten damals jedoch zu Fehlschlägen, wobei mitunter auch eine gehörige Portion Pech im Spiel war. Auf den Spuren von Leibniz gibt es heute noch vieles zu entdecken. Diese Informationen einem größeren Publikum zugänglich zu machen und mancherlei Aspekte des UNESCO-Welterbes zu erschließen, geschieht nun mit zwei Broschüren, einer schlanken für den Einsatz vor Ort und einer dickeren für das Vor- oder Nachbereiten. An sich ist das eine gute Idee. Alle Örtlichkeiten sind in beiden Broschüren mit Koordinaten aufgeführt, sodass man sie auch mit digitaler Unterstützung leicht auffinden kann. Inhaltlich ist zu loben, dass mittlerweile vielen potenziellen Lesern nicht mehr geläufige bergbauliche Begriffe in einem Glossar erläutert werden und der Inhalt deswegen auch ohne große Vorkenntnisse verstanden werden kann. Die Illustrationen sind anschaulich und gut ausgewählt. In den fachkundig aufbereiteten Themen entdeckt sogar der geowissenschaftlich versierte Leser neue Details, so etwa zur bekannten Darstellung eines vermeintlichen fossilen Einhorns in Leibnizʼ nachgelassener „Protogaea“. In einigen Fällen gibt es bei unterschiedlichen Punkten thematische Überschneidungen. Dies geht so weit, dass sich manche Formulierungen mehrfach fast wortwörtlich wiederholen (Kupferschiefer-Fische) oder schlimmer noch, sogar widersprechen (Baudauer eines Entwässerungsstollens). Ein durchgehender, einheitlich koordinierter Fließtext in der dickeren Broschüre mit Querverweisen zu anderen Kapiteln wäre hier übersichtlicher gewesen. Da das Format des Kurzführers, gemessen an einem Smartphone oder einem Taschenbuch, immer noch sperrig wirkt, hätte man auf die Trennung auch verzichten können. Für geologisch oder historisch interessierte Harz-Besucher und Harz-Erklärer ist das Büchlein im Doppelpack eine wichtige Informationsquelle.

Günter Schweigert

FOSSILIEN 2020/3