Beitrag
Abrieb-geschützte Foraminiferen
Liebau, A.

Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie - Abhandlungen Band 157 Heft 1-2 (1978), p. 119 - 122
2 Literaturangaben
veröffentlicht: Dec 11, 1978
DOI: 10.1127/njgpa/157/1978/119
ArtNo. ESP155015701015, Preis: 29.00 €
Kurzfassung
Der Funktionstyp der „Abroll-Foraminiferen“ — richtiger: der an Abrieb angepaßten Foraminiferen — wurde in Liebau (1975) kurz umrissen. Diese Diagnose kann jetzt ergänzt werden: Das Gehäuse ist fest bis dickschalig, bikonvex, linsenförmig oder unten stärker gewölbt. Ist die Anlage einer umbilikalen Mündung möglich, so wird der Umbilikus durch einen Nabelpfropfen und/oder Pfeiler und kallöse Bildungen kavernös aufgefüllt, so daß sich von außen das Bild eines dicht angeordneten gleichmäßig vorgewölbten Kallus-Pflasters ergibt, in dem schmale Mündungsschlitze ausgespart sind. Nicht-umbilikale Mündungen zeigen keine auffälligen Anpassungen, da sie an jeweilige Endkammern gebunden sind, die am wenigsten geschützt werden können und deren gelegentliche Zerstörung quasi in Kauf genommen wird. Der Apex und möglichst auch die Peripherie sind zusätzlich verstärkt. Solche Foraminiferen finden sich fast stets nur abgerollt. Schon beim lebenden Tier wird das Gehäuse überpoliert und nicht selten die jeweilige Endkammer zerstört. Postmortal wird dies fortgesetzt, doch dauert es lange, bis tiefgreifende Schäden an solchen Gehäusen auftreten — im Gegensatz etwa zu den nicht Abrieb-geschützten sessilen Phytal-Foraminiferen, die ebenfalls postmortal abgerollt werden.
Schlagworte
Foraminiferen • dickschalig • bikonvex • Muschel