Beitrag
Intratabulare Strukturen bei Ctenidodinium (Dinoflagellata, Jura)
[Intratabular structures in Ctenidodinium (Dinoflagellata, Jurassic)]
Gocht, Hans

Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie - Monatshefte Jg. 1984 Heft 6 (1984), p. 341 - 359
23 Literaturangaben
veröffentlicht: Jul 6, 1984
DOI: 10.1127/njgpm/1984/1984/341
ArtNo. ESP157198406002, Preis: 19.00 €
Kurzfassung
Dinoflagellatenzysten aus der Verwandtschaft von Ctenidodinium combazii zeigen auf den Paratabulae 3"'-5"' rechteckige Strukturen (»Fenster«). Auf den sie umgebenden Flächen wurden seitlich und zum Pol hin konzentrische Streifen gefunden sowie Linien, die von den Fensterecken schräg nach hinten ziehen. Es liegt nahe, die Fenster als die jungen, ungewachsenen Teile der Tafeln anzusehen, während die umgebenden Flächen Zuwachszonen reflektieren. Dafür spricht auch die bevorzugte Reflexion von Trichozysten-Porenringen auf den Fensterflächen. Ungewöhnlich sind jedoch die Flächen zwischen Fenstern und Gürtelrand, die ebenfalls als Zuwachszonen zu deuten sind. Sie führen zu Vergleichen mit Sirmiodinium grossi, besonders aber mit der rezenten Art Heterodinium globosum, wo, im Zusammenhang mit einer ungewöhnlichen Überlappungssituation (Postcingulare überlappen Gürtelplatten), längs dem Gürtel ein Zuwachsstreifen entsteht. Wegen der extremen Größenzunahme und den starken Relationsverschiebungen, die dieses Modell erfordert, wurde ihm ein zweites gegenübergestellt, das der üblichen Wachstumsweise von Gonyaulax-Theken entspricht. Alle intratabularen Strukturen bei Ctenidodinium sind morphogenetisch labil, also nur an einem Teil der Exemplare sichtbar. Außerdem beschränken sie sich - ganz seltene Funde ausgenommen - auf den dorsal-lateralen Abschnitt des Hypotrakts.
Abstract
Specimens close1y related to Ctenidodinium combazii and similar species sometimes reveal rectangular paraplate structures ("windows") which, in connection with surrounding "growth bands", may represent juvenile plates. Thus, the zone between a "window" and the girdle seems to be a reflected growth band, too. This situation, restricted to the hypocystal plates, is compared with that of the fossil Sirmiodinium and the Recent Heterodinium. Another concept avoids the assumption of growth zones between postcingular series and girdle and agrees with most of the known Gonyaulax type dinoflagellates. All intratabular structures in Ctenidodinium ("windows", pore rings, growth lines) are morphogenetically labile features.
Schlagworte
Dinoflagellata (Ctenidodinium) • Bajocian • Bathonian • anatomy (intratabular structures) • growth; Southwest German Hills • Baden Württemberg