Original paper
Zur Verbreitung der Ostrakoden im epikontinentalen Lias von Mittel- und West-Europa
[On the distribution of ostracods in the Lower Jurassic in Middle and West Europe]
Herrig, E.
Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie - Abhandlungen Band 176 Heft 3 (1988), p. 299 - 330
121 references
published: Apr 15, 1988
DOI: 10.1127/njgpa/176/1988/299
ArtNo. ESP155017603001, Price: 29.00 €
Abstract
Only 7% of the ostracod species from the epicontinental Lias of Middle and Western Europe can be used for interregional stratigraphic correlations. The areal and temporal changes indicate the following main routes of migration: Lower Sinemurian: preferentially N to S and viceversa, Upper Sinemurian and Lower Pliensbachian: mainly S to N, Upper Pliensbachian: mainly NE to SW, LowerToarcian: E to W (SE to NW in the more open-marine southern basins), lower Upper Toarcian: N to S, and middle Upper Toarcian: SW to NE.
Kurzfassung
93% der Ostrakoden-Arten des epikontinentalen Lias-Meeres in West- und Mittel-Europa sind räumlich/zeitlich diskontinuierlich verbreitet, nur 7% sind für interregionale biostratigraphische Korrelationen verwendbar. Die räumliche, biogeographische Verteilung der benthischen Ostrakoden unterliegt besonders abiotischen und biotischen Einflüssen. Räumlich-zeitliche Arealveränderungen im epikontinentalen Lias-Meer werden rekonstruiert. Gerichtete Arealverlagerungen sind im Lias an Trans- bzw. Ingressionen gebunden. Das Lias-Meer transgredierte im Hettangien vorwiegend von Süden nach Norden auf die postvariszisch weitgehend denudierte Rumpffläche Mittel- und West-Europas. Im Unter-Sinemurien sind die Ostrakoden-Faunenbewegungen allseits gerichtet, bevorzugt sind S-N- und die gegenläufige Richtung, im Lotharingien und Carixien vor allem S-N. Ab Domérien lief die Hauptmigrationsrichtung NE-SW und im Unter-Toarcien fand sie nur noch in den mit der Tethys in Wasseraustausch stehenden Randbereichen der südlichen Meeresbecken von E nach W bzw. SE nach NW statt. Im unteren Ober-Toarcien kehrte die Richtung nach Süden um und ging im mittleren Ober-Toarcien wieder in die SW-NE-Bewegung über. Die Anzahl der Ostrakoden-Arten und Immigranten variiert vom Hettangien bis Ober-Domérien mehr zeitlich als räumlich; ab Toarcien ist sie durch die extremen Umweltbedingungen zeitlich und räumlich verschieden.
Keywords
Ostracoda • Lower Jurassic • biogeography • migration • biostratigraphy; Middle - West-Europe