Beitrag
Zerstörungsfreie Alters-Abschätzung fossiler Knochen mit Hilfe von Radioisotopen
[Nondestructive age estimation of fossil bones on the basis of radioisotopes]
Pfretzschner, Hans-Ulrich

Neues Jahrbuch für Geologie und Paläontologie - Abhandlungen Band 206 Heft 2 (1997), p. 181 - 196
11 Literaturangaben
veröffentlicht: Nov 14, 1997
DOI: 10.1127/njgpa/206/1997/181
ArtNo. ESP155020602002, Preis: 29.00 €
Kurzfassung
Fossile Knochen weisen sehr häufig eine mehr oder weniger starke Anreicherung von Uran auf. Der radioaktive Zerfall des Urans führt zu wachsenden Konzentrationen der Tochterisotope im Knochen, bis das radioaktive Gleichgewicht nach etwa 500000 Jahren erreicht wird. Von diesem Zeitpunkt an sind die Konzentrationen der Tochterisotope konstant. Da die Art des radioaktiven Zerfalls im Verlauf der Zerfallsreihe wechselt, ändert sich das Intensitätsverhältnis der emittierten β- und γ-Strahlung, bis das Gleichgewicht erreicht ist. Dies eröffnet die Möglichkeit, das β/γ-Verhältnis der Radioaktivität eines Knochens zur überschlägigen Alters-Abschätzung zu benutzen. Diese Methode besitzt die Vorteile sehr schnell, einfach durchführbar, kostengünstig und vor allem zerstörungsfrei zu sein.
Abstract
Fossil bones frequently show a considerable enrichment of uranium. Radioactive decay leads to growing concentrations of daughter isotopes resulting in the radioactive equilibrium with constant concentrations after 500 000 years. In accordance with the radioactive series of Uranium the relative amount of β- to γ-activity changes until equilibrium is reached. This offers the chance to estimate the age of bones by measurement of the β/γ-ratio, which has the great advantage to be very quick, easy to handle, inexpensive and - last not least - nondestructive.
Schlagworte
uranium • radioactive decay • daughter isotopes • Uran • radioaktiver Zerfall